Ludwig Mies van der Rohe (1886 Aachen - Chicago 1969) zählt zu den herausragenden Architekten und Designern des 20. Jahrhunderts. Seine Baukunst veränderte die Architekturlandschaft sowohl in Deutschland als auch in den USA. Seine Vorstellungen von Funktionalität und Klarheit, von Materialität und technischer Innovation spiegeln sich in seinen Bauten, so auch in Krefeld. Hier realisierte er für die Krefelder Textilfabrikanten Hermann Lange und Josef Esters die Häuser Lange und Esters (1927/30) sowie für die Verseidag das Färbereigebäude (1930/31).
Mit mehr mies. krefelder architekturtage richten die Kunstmuseen Krefeld den Fokus auf die historische und aktuelle Bedeutung des Architekten. Zwei Mal im Jahr wird ein Themenspektrum rund um die Häuser Lange und Esters ausgebreitet.
Egon Eiermann (1904-1970), Erbauer der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche in Berlin, gilt als einer der einflussreichsten Architekten der Nachkriegsmoderne in Westdeutschland. Mies van der Rohe war ihm ein wichtiges und bewundertes Vorbild. In Krefeld überkreuzen sich die Spuren der beiden Architekten. Eiermann erbaute Anfang der 1950er Jahre das heute als Stadthaus genutzte Verwaltungsgebäude der Verseidag, für das Mies van der Rohe noch kurz vor Ausbruch des Krieges einen Entwurf geliefert hatte. Josef Esters gab wiederum bei Eiermann den Entwurf eines zweiten Wohnhauses für den Garten der Mies’schen Villa in Auftrag, der allerdings nicht zur Ausführung kam. Die 10. krefelder architekturtage gehen den Verbindungen zwischen Mies und Eiermann anhand der Krefelder Bauten exemplarisch nach und werfen dabei auch einen Blick auf die Fortführung des Neues Bauens in der Nachkriegszeit.