Freunde

Kunst erleben und fördern. Das ist seit 1983 das Anliegen der Freundinnen und Freunde der Kunstmuseen Krefeld. Ist Ihnen danach, Zeit mit Künstlerinnen und Künstlern und Kunstinteressierten zu verbringen? Möchten Sie Kunst für sich erschließen und verstehen? Möchten Sie die Kunstmuseen Krefeld, seine Kuratorinnen und Projekte näher kennenlernen und Einblick in die Arbeit der Kunstmuseen Krefeld bekommen? Möchten Sie Ausstellungen exklusiv schon vor der offiziellen Eröffnung besichtigen? Interessiert es Sie, inspirierende Kunstreisen zu unternehmen, bei Atelierbesuchen in den Austausch mit Künstlern zu treten und neue Kontakte zu knüpfen? Dann sind Sie bei uns richtig. Kunst fördern, das ist unser Ziel: Wir helfen den Krefelder Kunstmuseen ideell und finanziell und unterstützen die Sammlung unserer Museen maßgeblich. Die Freunde stehen den Museen bei Neuankäufen und zahlreichen Projekten zur Seite. Machen Sie mit!

Aktivitäten

begleitprogramm

Sammlung

Der Verein der Museumsfreunde feiert im Jahr 2023 sein 40-jähriges Jubiläum. 1983 haben sich Bürgerinnen und Bürger aus Krefeld zusammenschlossen, um die Kunstmuseen Krefeld mit Engagement und Leidenschaft zu unterstützen. Die Hauptaufgabe der Freunde besteht seither im Erwerb von Kunst, um so die Museumssammlung zu erweitern und zu ergänzen.

Heute umfasst die Sammlung der Freunde rund 155 Werke aus allen Gattungen, ob Malerei, Skulptur, Video, Fotografie oder Grafik. Dieser beeindruckende Bestand spiegelt beispielhaft die Geschichte der westlichen Kunst, wie sie sich seit den späten 1960er Jahren bis heute entwickelt hat, und ergänzt die Sammlung der Stadt Krefeld auf ideale Weise. So tragen die Freunde wesentlich zum guten Ruf der Kunstmuseen Krefeld bei, der weit über die Region ausstrahlt.

In der Präsentation Freunde der Kunst. 40 Jahre sammeln ist mit rund 90 Werken ein großer Teil der Sammlung der Freunde vom 29. April bis zum 15. Oktober 2023 auf der zweiten Etage des Kaiser Wilhelm Museums zu sehen. Erwerbungen von Gerhard Richter und Sigmar Polke spiegeln den hohen Anspruch, mit dem die Freunde in ihrer Passion begonnen haben. Jüngste Neuankäufe wie die partizipatorische Installation der Künstler*innengruppe raumlaborberlin oder das Puppentheater von Eva Kot’átková stehen nun erstmals im Dialog mit älteren Beständen aus der Sammlung.

Weitere Werke aus der Sammlung der Freunde wie das Blaue Zimmer von Helmut Macke sind auf der ersten Etage vom Kaiser Wilhelm Museum im Rahmen der Dauerpräsentation Sammlung in Bewegung zu sehen.
Im Gartenbereich von Haus Esters haben eine Neonarbeit von Ludger Gerdes und eine ortsspezifische Installation für das Gartenhaus von Andrea Zittel dauerhaft ihren Platz gefunden.

Künstler und Künstlerinnen (Auswahl):
Carl Andre, Mamma Andersson, Imi Knoebel, Eva Kot’átková, Fabian Marcaccio, Bruce Nauman, Marcel Odenbach, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Norbert Prangenberg, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Martin Schwenk, Richard Serra, Alan Uglow, Sharon Ya‘ari und andere

Andrea Zittel  
Planar Composition for Esters Garden House (part II), 2022  
Installationsmaße variabel  
Erworben 2022, Schenkung der Familie Melcher, mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen  
FK 151  
© die Künstlerin  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Dirk Rose
Andrea Zittel
Planar Composition for Esters Garden House (part II), 2022
Installationsmaße variabel
Erworben 2022, Schenkung der Familie Melcher, mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
FK 151
© die Künstlerin
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Dirk Rose
Marcel Odenbach  
Verzettelungen, 2020  
3-Kanal-Videoprojektion, 32 min, Farbe, Ton  
Erworben 2022  
FK 150  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Dirk Rose
Marcel Odenbach
Verzettelungen, 2020
3-Kanal-Videoprojektion, 32 min, Farbe, Ton
Erworben 2022
FK 150
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Dirk Rose
Helmut Macke  
Blaues Zimmer, 1925  
mehrteilige Zimmereinrichtung, Bemalung  
Kommodenschrank 200 × 135,5 × 62 cm  
Bett 140 × 168 x 200 cm  
Nachtschrank 67 × 64,6 × 40 cm  
Kommode 120 × 95 x 59 cm  
Spiegel 80 × 60 cm  
Schminkkommode 70 × 124,5 × 47,5 cm  
2 Stühle je 85 cm Höhe  
Erworben 2021 mit Unterstützung des Landes NRW und der Kulturstiftung der Länder  
FK 148 a-h  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Dirk Rose
Helmut Macke
Blaues Zimmer, 1925
mehrteilige Zimmereinrichtung, Bemalung
Kommodenschrank 200 × 135,5 × 62 cm
Bett 140 × 168 x 200 cm
Nachtschrank 67 × 64,6 × 40 cm
Kommode 120 × 95 x 59 cm
Spiegel 80 × 60 cm
Schminkkommode 70 × 124,5 × 47,5 cm
2 Stühle je 85 cm Höhe
Erworben 2021 mit Unterstützung des Landes NRW und der Kulturstiftung der Länder
FK 148 a-h
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Dirk Rose
Sharon Ya’ari  
Beit Ha'am, Nahalal, East View, 2019  
Fotografie, 155 × 194 cm  
Erworben 2021  
FK 147  
© der Künstler  
Foto: der Künstler
<span style="color: #2f7176;">Ich stehe fest auf dem Boden, fernab des vorgesehenen Weges und schaue geradewegs auf die Szenerie.  
Obwohl zwei Spots mich blenden, sehe ich genauer hin.  
Ich sehe ein großes, verschachteltes Gebäude direkt vor mir. Davor ein Spielplatz. Zwei grelle Spots scheinen vom Dach des Gebäudes. Umliegend Bäume. Ich sehe keinen Menschen, kein Tier, kein Leben auf dem Spielplatz. Ich rieche blätternden Beton, plattes Gras – kein Ton.  
Auch zwei geschlossene Sonnenschirme stehen da.  
Die beiden Sonnenschirme sind weder fest zugeschnürt noch winterfest verpackt. Die Windstille lässt sie herunterhängen wie zwei fertig getanzte Ballkleider. Sie wachen.  
Wem haben die großen Schirme Schatten gespendet?  
Was ist passiert?  
Wer hat das Licht angelassen?  
Es ist nicht so verlassen, wie ich denke … jemand hat das Kabel für die Spots nach innen verlegt. Das funktioniert. Die Spots machen ihre Arbeit und leuchten, wofür sie vorgesehen sind.  
Ist doch noch jemand da? Darf ich nähertreten? Können wir uns unterhalten?  
Umwächst die umliegende Natur bald diesen Ort?  
Liege ich richtig, dass im Hintergrund die Sonne aufgeht?  
Ich ertrage die Einsamkeit schwer. Mir fallen keine Farben für das Bild ein. Ich schaue kurz weg.
Julia Timmer
Sharon Ya'ari ist ein israelischer Künstler, der vor allem für seine Fotografien bekannt ist. Die Fotografie Beit Ha'am, Nahalal, East View aus dem Jahr 2019 zeigt einen Teil der Landschaft um das Kibbuz-Dorf Nahalal in Israel, dem ältesten israelischen Moschaw, einer genossenschaftlich organisierten ländlichen Siedlung. Der deutschstämmige Architekt Richard Kauffmann plante Nahalal Anfang der 1920er Jahre. Das Kulturzentrum wurde somit exakt zur selben Zeit wie Haus Esters zwischen 1928 und 1930 erbaut. Im Haus Esters hatte Sharon Ya’ari im Jahr 2020 seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Die Fotografie zeigt ein seit langem unbenutztes Gebäude, dessen Inneres hermetisch abgeriegelt, teilweise sogar zugemauert ist. Im Vordergrund sind dennoch Spuren von Leben sichtbar sind. Die Sonnenschirme, der Spielplatz und die Dachscheinwerfer scheinen intakt und scheinen noch in Gebrauch. Die klare und scharfe Qualität der Fotografie sowie das Format verstärken den Kontrast zwischen Zeitlosigkeit und Gegenwart, Verfall und Lebendigkeit, Kollektiv und Individuum, der Ya’aris Arbeiten insgesamt eigen ist. Licht und Schatten auf Ya’aris Fotografie modellieren die urbane Skulptur zu einer nahezu abstrakten Komposition.
Dr. Sandra Haak</span>
Sharon Ya’ari
Beit Ha'am, Nahalal, East View, 2019
Fotografie, 155 × 194 cm
Erworben 2021
FK 147
© der Künstler
Foto: der Künstler

Ich stehe fest auf dem Boden, fernab des vorgesehenen Weges und schaue geradewegs auf die Szenerie.
Obwohl zwei Spots mich blenden, sehe ich genauer hin.
Ich sehe ein großes, verschachteltes Gebäude direkt vor mir. Davor ein Spielplatz. Zwei grelle Spots scheinen vom Dach des Gebäudes. Umliegend Bäume. Ich sehe keinen Menschen, kein Tier, kein Leben auf dem Spielplatz. Ich rieche blätternden Beton, plattes Gras – kein Ton.
Auch zwei geschlossene Sonnenschirme stehen da.
Die beiden Sonnenschirme sind weder fest zugeschnürt noch winterfest verpackt. Die Windstille lässt sie herunterhängen wie zwei fertig getanzte Ballkleider. Sie wachen.
Wem haben die großen Schirme Schatten gespendet?
Was ist passiert?
Wer hat das Licht angelassen?
Es ist nicht so verlassen, wie ich denke … jemand hat das Kabel für die Spots nach innen verlegt. Das funktioniert. Die Spots machen ihre Arbeit und leuchten, wofür sie vorgesehen sind.
Ist doch noch jemand da? Darf ich nähertreten? Können wir uns unterhalten?
Umwächst die umliegende Natur bald diesen Ort?
Liege ich richtig, dass im Hintergrund die Sonne aufgeht?
Ich ertrage die Einsamkeit schwer. Mir fallen keine Farben für das Bild ein. Ich schaue kurz weg.

Julia Timmer

Sharon Ya'ari ist ein israelischer Künstler, der vor allem für seine Fotografien bekannt ist. Die Fotografie Beit Ha'am, Nahalal, East View aus dem Jahr 2019 zeigt einen Teil der Landschaft um das Kibbuz-Dorf Nahalal in Israel, dem ältesten israelischen Moschaw, einer genossenschaftlich organisierten ländlichen Siedlung. Der deutschstämmige Architekt Richard Kauffmann plante Nahalal Anfang der 1920er Jahre. Das Kulturzentrum wurde somit exakt zur selben Zeit wie Haus Esters zwischen 1928 und 1930 erbaut. Im Haus Esters hatte Sharon Ya’ari im Jahr 2020 seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Die Fotografie zeigt ein seit langem unbenutztes Gebäude, dessen Inneres hermetisch abgeriegelt, teilweise sogar zugemauert ist. Im Vordergrund sind dennoch Spuren von Leben sichtbar sind. Die Sonnenschirme, der Spielplatz und die Dachscheinwerfer scheinen intakt und scheinen noch in Gebrauch. Die klare und scharfe Qualität der Fotografie sowie das Format verstärken den Kontrast zwischen Zeitlosigkeit und Gegenwart, Verfall und Lebendigkeit, Kollektiv und Individuum, der Ya’aris Arbeiten insgesamt eigen ist. Licht und Schatten auf Ya’aris Fotografie modellieren die urbane Skulptur zu einer nahezu abstrakten Komposition.

Dr. Sandra Haak
raumlaborberlin  
5 × 10, 2019  
Holz, Metall, Farbe, Lederriemen, div. Materialien, Installationsmaß 208 × 590 x 80 cm  
Erworben 2019  
FK 146  
© die Künstler.innengruppe  
Foto: Dirk Rose
raumlaborberlin
5 × 10, 2019
Holz, Metall, Farbe, Lederriemen, div. Materialien, Installationsmaß 208 × 590 x 80 cm
Erworben 2019
FK 146
© die Künstler.innengruppe
Foto: Dirk Rose
Eva Kot'átková  
Cutting the Puppeteer's Strings with Paper Teeth (Brief History of Daydreaming and String Control), 2016  
30 Puppen, 1 Bühnenkonstruktion, 55 Requisiten aus Stahl, 8 Requisiten aus Textil, variabel  
Erworben 2017  
FK 145  
© die Künstlerin  
Foto: Dirk Rose
Eva Kot'átková
Cutting the Puppeteer's Strings with Paper Teeth (Brief History of Daydreaming and String Control), 2016
30 Puppen, 1 Bühnenkonstruktion, 55 Requisiten aus Stahl, 8 Requisiten aus Textil, variabel
Erworben 2017
FK 145
© die Künstlerin
Foto: Dirk Rose
Imi Knoebel  
Hartfaserbild 120 × 160, 1968/2010  
Hartfaser, Holz, 210 × 160 x 8,5 cm  
Erworben 2015 mit Mitteln des Fonds „Wirtschaft engagiert sich“  
FK144  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">„Das Hartfaserbild gehört in unsere Sammlung“. In der Diskussion um die Ankäufe für unseren Förderkreis im Jahr 2015 stieß mein Engagement für dieses Kunstwerk von dem Düsseldorfer Künstler und ehemaligen Beuys-Schüler Imi Knoebel keineswegs auf Zustimmung. Ein rechteckiges Objekt aus dem spröden Alltagsmaterial Hartfaser, in der unscheinbaren Nichtfarbe Braun, das hier als Bild deklariert wird, irritiert und provoziert.  Es stellt den traditionellen Bildbegriff der Malerei fundamental in Frage. Entstanden ist es im Jahr 1968, dem Jahr des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Revolte, wo in der Beuys-Klasse an der Düsseldorfer Kunstakademie die Ideen des erweiterten Kunstbegriffs entwickelt wurden.
Dr. Magdalena Broska</span>
Imi Knoebel
Hartfaserbild 120 × 160, 1968/2010
Hartfaser, Holz, 210 × 160 x 8,5 cm
Erworben 2015 mit Mitteln des Fonds „Wirtschaft engagiert sich“
FK144
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

„Das Hartfaserbild gehört in unsere Sammlung“. In der Diskussion um die Ankäufe für unseren Förderkreis im Jahr 2015 stieß mein Engagement für dieses Kunstwerk von dem Düsseldorfer Künstler und ehemaligen Beuys-Schüler Imi Knoebel keineswegs auf Zustimmung. Ein rechteckiges Objekt aus dem spröden Alltagsmaterial Hartfaser, in der unscheinbaren Nichtfarbe Braun, das hier als Bild deklariert wird, irritiert und provoziert. Es stellt den traditionellen Bildbegriff der Malerei fundamental in Frage. Entstanden ist es im Jahr 1968, dem Jahr des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Revolte, wo in der Beuys-Klasse an der Düsseldorfer Kunstakademie die Ideen des erweiterten Kunstbegriffs entwickelt wurden.

Dr. Magdalena Broska
Fabian Marcaccio  
Eric & Dylan, 2011  
Hanfseil, Kletterseil, handgeknüpft, Alkyd, Silikon, Holz​, 218,4 × 250,8 × 21 cm  
Erworben 2012 mit Mitteln des Fonds „Wirtschaft engagiert sich“  
FK 141  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">ZUALLERERST: Dies ist nicht mein Lieblingsbild!  
ABER VIEL WICHTIGER: Die Ausstellung damals ist haften geblieben!  
2012 im Haus Esters: Some USA Stories von Fabian Marcaccio. Es ging um Massensuizid, Schülermorde, Massaker etc. in der jüngsten Geschichte der USA.  
Keine Bilder auf feinem Leinen und fein gepinselt. Nein! Grobe Netze aus Seilen, darauf aus Tuben gequetschte Farbstränge. Pastös wäre heftigst untertrieben. Eher dreidimensionale, monumentale Gemälde, fast schon Skulpturen. Die Strukturen so grob, brutal und verwirrend, dass erst in der räumlichen Distanz zum Bild das Erkennen beginnt. Personen. Liegend. Tot?
Die Ausstellung damals hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Atem verschlagen. Und das auch wegen des Gestanks nach Farbe, Kunststoff, Öl, Silikon, der alle Räume durchzog. Sinneseindrücke zwischen Igitt und Faszination.  
Wie gesagt: kein Lieblingsbild, aber die Ausstellung ist haften geblieben.  
Herrlich!
Claudia Wiesemeyer-Paproth</span>
Fabian Marcaccio
Eric & Dylan, 2011
Hanfseil, Kletterseil, handgeknüpft, Alkyd, Silikon, Holz​, 218,4 × 250,8 × 21 cm
Erworben 2012 mit Mitteln des Fonds „Wirtschaft engagiert sich“
FK 141
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

ZUALLERERST: Dies ist nicht mein Lieblingsbild!
ABER VIEL WICHTIGER: Die Ausstellung damals ist haften geblieben!
2012 im Haus Esters: Some USA Stories von Fabian Marcaccio. Es ging um Massensuizid, Schülermorde, Massaker etc. in der jüngsten Geschichte der USA.
Keine Bilder auf feinem Leinen und fein gepinselt. Nein! Grobe Netze aus Seilen, darauf aus Tuben gequetschte Farbstränge. Pastös wäre heftigst untertrieben. Eher dreidimensionale, monumentale Gemälde, fast schon Skulpturen. Die Strukturen so grob, brutal und verwirrend, dass erst in der räumlichen Distanz zum Bild das Erkennen beginnt. Personen. Liegend. Tot? Die Ausstellung damals hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Atem verschlagen. Und das auch wegen des Gestanks nach Farbe, Kunststoff, Öl, Silikon, der alle Räume durchzog. Sinneseindrücke zwischen Igitt und Faszination.
Wie gesagt: kein Lieblingsbild, aber die Ausstellung ist haften geblieben.
Herrlich!

Claudia Wiesemeyer-Paproth
Mamma Andersson  
HÄR SPÖKAR MITT HELA LIV / HERE SPOOKS MY WHOLE LIFE, 2011  
Wasserfarbe, Öl auf Papier, 61,5 × 91 cm  
Erworben 2011  
FK 139  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Eine melancholische Stimmung liegt über dem Bild.  
Keine Bewegung im Fluss. Es scheint alles stillzustehen.  
Die alte Frau stoppt das Boot kurz vor dem Ufer.  
Sie blickt zurück, sieht sich als junge Frau und fragt sich:  
War dies mein ganzes Leben?  
HERE SPOOKS MY WHOLE LIFE = war das ganze Leben nur ein Spuk?  
Sie will noch nicht Ankommen am Ende des Lebens.  
Kann ich noch weiterfahren auf dem Fluss des Lebens?
Ulla und Eberhard Adelmann
Als Karin „Mamma“ Andersson 2011 in Krefeld war wegen der Ausstellungseröffnung ihre Ausstellung Dog Days in Haus Esters, hatte ich das Vergnügen sie kennen zu lernen. Bei der Preview des Vereins Freunde der Kunstmuseen Krefeld wurden wir einander vorgestellt, und sie erzählte mir, dass sie gerne die Insel Hombroich besuchen möchte. Ich hatte Zeit und einen Volvo, und so kam es, dass wir am nächsten Tag zusammen mit ihrem Sohn bei schönstem Herbstwetter einen Ausflug dorthin machten.
Von ihren Arbeiten hatte ich bis dahin nur eine Abbildung in einer Zeitschrift gesehen, aber die Begeisterung des damaligen Direktors, Martin Hentschel, war ansteckend und gut nachvollziehbar. Mamma Andersson hat eine besondere Art der Farbbehandlung, als ob sie völlig frei ist von technischen Sorgen. Sie mischt Öl mit Aquarellfarben, so wie in diesem Bild, sie malt auf unpräparierten Sperrholzplatten, manchmal mit der Sprühdose. Und dabei ist alles augenscheinlich sehr direkt und frisch, fast sorglos. Dabei sind ihre Motive und die Stimmungen, die sie erzeugt, alles andere als sorglos. Diese Bild z.B. hat eine Schwermut inne, die auch noch verstärkt wird durch den Titel Here Spooks My Whole Life. All diese Eindrücke lassen sich natürlich nur am Originalbild optimal ablesen, und deswegen freut es mich sehr, dass die Freunde der Kunstmuseen Krefeld dieses wunderbare Bild gekauft haben.
Bart Koning</span>
Mamma Andersson
HÄR SPÖKAR MITT HELA LIV / HERE SPOOKS MY WHOLE LIFE, 2011
Wasserfarbe, Öl auf Papier, 61,5 × 91 cm
Erworben 2011
FK 139
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Eine melancholische Stimmung liegt über dem Bild.
Keine Bewegung im Fluss. Es scheint alles stillzustehen.
Die alte Frau stoppt das Boot kurz vor dem Ufer.
Sie blickt zurück, sieht sich als junge Frau und fragt sich:
War dies mein ganzes Leben?
HERE SPOOKS MY WHOLE LIFE = war das ganze Leben nur ein Spuk?
Sie will noch nicht Ankommen am Ende des Lebens.
Kann ich noch weiterfahren auf dem Fluss des Lebens?

Ulla und Eberhard Adelmann

Als Karin „Mamma“ Andersson 2011 in Krefeld war wegen der Ausstellungseröffnung ihre Ausstellung Dog Days in Haus Esters, hatte ich das Vergnügen sie kennen zu lernen. Bei der Preview des Vereins Freunde der Kunstmuseen Krefeld wurden wir einander vorgestellt, und sie erzählte mir, dass sie gerne die Insel Hombroich besuchen möchte. Ich hatte Zeit und einen Volvo, und so kam es, dass wir am nächsten Tag zusammen mit ihrem Sohn bei schönstem Herbstwetter einen Ausflug dorthin machten.

Von ihren Arbeiten hatte ich bis dahin nur eine Abbildung in einer Zeitschrift gesehen, aber die Begeisterung des damaligen Direktors, Martin Hentschel, war ansteckend und gut nachvollziehbar. Mamma Andersson hat eine besondere Art der Farbbehandlung, als ob sie völlig frei ist von technischen Sorgen. Sie mischt Öl mit Aquarellfarben, so wie in diesem Bild, sie malt auf unpräparierten Sperrholzplatten, manchmal mit der Sprühdose. Und dabei ist alles augenscheinlich sehr direkt und frisch, fast sorglos. Dabei sind ihre Motive und die Stimmungen, die sie erzeugt, alles andere als sorglos. Diese Bild z.B. hat eine Schwermut inne, die auch noch verstärkt wird durch den Titel Here Spooks My Whole Life. All diese Eindrücke lassen sich natürlich nur am Originalbild optimal ablesen, und deswegen freut es mich sehr, dass die Freunde der Kunstmuseen Krefeld dieses wunderbare Bild gekauft haben.

Bart Koning
Alan Uglow  
Standard(Gold), 2009  
Acryl auf Baumwolle, 191 × 160 cm  
Erworben 2010  
FK 135  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Standard Gold von Alan Uglow gefällt mir. Es besticht durch seine minimalistische Klarheit und Transparenz. Der Bildsprache des Kunstwerkes entsprechend, gebe ich meine Eindrücke und Empfindungen durch folgende Wortkombinationen wieder:
– Formen und Farben sind auf das Wesentliche reduziert  
– die Bildsprache ist einfach und klar  
– das Werk wirkt streng und zugleich harmonisch  
– nichts Überflüssiges stört die Harmonie und die Ruhe, die das Kunstwerk ausstrahlt  
– durch die goldene Farbe wirkt das Kunstwerk edel, wertig und stetig  
– dass es nicht hängt, sondern an die Wand gelehnt, auf dem Boden steht, gibt dem Kunstwerk Flexibilität, Spannung und etwas Vorläufiges.  
– das Kunstwerk lässt viel Platz und Raum für Interpretationen und Empfindungen des Betrachters  
– es wirkt nicht aufdringlich und vereinnahmt den Betrachter nicht  
– es überfordert ihn nicht  
Kurz: ein Kunstwerk mit großem Potenzial!
Peter Welling</span>
Alan Uglow
Standard(Gold), 2009
Acryl auf Baumwolle, 191 × 160 cm
Erworben 2010
FK 135
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Standard Gold von Alan Uglow gefällt mir. Es besticht durch seine minimalistische Klarheit und Transparenz. Der Bildsprache des Kunstwerkes entsprechend, gebe ich meine Eindrücke und Empfindungen durch folgende Wortkombinationen wieder:

– Formen und Farben sind auf das Wesentliche reduziert
– die Bildsprache ist einfach und klar
– das Werk wirkt streng und zugleich harmonisch
– nichts Überflüssiges stört die Harmonie und die Ruhe, die das Kunstwerk ausstrahlt
– durch die goldene Farbe wirkt das Kunstwerk edel, wertig und stetig
– dass es nicht hängt, sondern an die Wand gelehnt, auf dem Boden steht, gibt dem Kunstwerk Flexibilität, Spannung und etwas Vorläufiges.
– das Kunstwerk lässt viel Platz und Raum für Interpretationen und Empfindungen des Betrachters
– es wirkt nicht aufdringlich und vereinnahmt den Betrachter nicht
– es überfordert ihn nicht

Kurz: ein Kunstwerk mit großem Potenzial!

Peter Welling
Sigmar Polke  
Im Westen nichts Neues, Himmelstoß, 2004/2005  
Dispersion auf Stoff, 200 × 190 cm  
Erworben 2006 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW  
FK 111  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Sigmar Polke
Im Westen nichts Neues, Himmelstoß, 2004/2005
Dispersion auf Stoff, 200 × 190 cm
Erworben 2006 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW
FK 111
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Candida Höfer  
Bibliothèque Saint-Geneviève Paris II, 1997  
C-Print, 85 × 85 cm  
Erworben 2003  
FK 106  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Alles ist aufstrebend und nach vorne gerichtet. Was steht hier eigentlich im Zentrum? Das Buch an sich nicht mehr – wohl aber die Weiterungen, die das gesammelte Wissen eröffnet. Alles ist licht. In der architektonischen Sprache des industriellen Zeitalters wirkt dieser Lesesaal wie ein Bahnhof, von dem aus die Welt zu sich selbst aufbricht. Der Blick wird geführt wie in einem Tunnel – dadurch entsteht Dynamik. Sainte-Geneviève geht zurück auf ein altehrwürdiges Kloster. Erinnern die Tischreihen nicht an das Refektorium?! Konsum: einst Speise und Trank für den Leib, heute Nahrung für den Geist. In der Linse der Fotografin münden Gestern und Heute, Fundament und Überbau, Religiöses und Weltliches in eine optimistische, fast kompromisslose Perspektive, in der es nur das „Vorwärts“ gibt.
Dr. Martina Crone-Erdmann</span>
Candida Höfer
Bibliothèque Saint-Geneviève Paris II, 1997
C-Print, 85 × 85 cm
Erworben 2003
FK 106
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Alles ist aufstrebend und nach vorne gerichtet. Was steht hier eigentlich im Zentrum? Das Buch an sich nicht mehr – wohl aber die Weiterungen, die das gesammelte Wissen eröffnet. Alles ist licht. In der architektonischen Sprache des industriellen Zeitalters wirkt dieser Lesesaal wie ein Bahnhof, von dem aus die Welt zu sich selbst aufbricht. Der Blick wird geführt wie in einem Tunnel – dadurch entsteht Dynamik. Sainte-Geneviève geht zurück auf ein altehrwürdiges Kloster. Erinnern die Tischreihen nicht an das Refektorium?! Konsum: einst Speise und Trank für den Leib, heute Nahrung für den Geist. In der Linse der Fotografin münden Gestern und Heute, Fundament und Überbau, Religiöses und Weltliches in eine optimistische, fast kompromisslose Perspektive, in der es nur das „Vorwärts“ gibt.

Dr. Martina Crone-Erdmann
Carl Andre  
Convex Ash Pyramid, 1959/1995  
Eschenholz, 184,5 × 90 x 90 cm  
Erworben 1998 mit den Mitteln der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld und der Sparkassenstiftung Düsseldorf  
FK 84  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Meine Familie ist seit zwei Generationen mit Familie Dr. Wolfgang Hock befreundet. Wolfgang Hock war Kunstsammler und später auch viele Jahre Vorsitzender des Kunstvereins Krefeld. Schon als Kind begegnete mir ungewöhnliche Kunst im Hause Hock – unter anderem lagen auf dem Boden rechteckige Marmorplatten von Carl Andre (sehr ungewöhnlich, da er ja in erster Linie mit Metallplatten arbeitete).  Ich wusste nicht, was das bedeuten soll, fand es aber interessant. Später lernte ich mehr über die Minimalisten, die mich auch heute noch begeistern. Natürlich stieß ich immer wieder auf Arbeiten von Carl Andre.
Dr. Frank Oehmke</span>
Carl Andre
Convex Ash Pyramid, 1959/1995
Eschenholz, 184,5 × 90 x 90 cm
Erworben 1998 mit den Mitteln der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld und der Sparkassenstiftung Düsseldorf
FK 84
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Meine Familie ist seit zwei Generationen mit Familie Dr. Wolfgang Hock befreundet. Wolfgang Hock war Kunstsammler und später auch viele Jahre Vorsitzender des Kunstvereins Krefeld. Schon als Kind begegnete mir ungewöhnliche Kunst im Hause Hock – unter anderem lagen auf dem Boden rechteckige Marmorplatten von Carl Andre (sehr ungewöhnlich, da er ja in erster Linie mit Metallplatten arbeitete). Ich wusste nicht, was das bedeuten soll, fand es aber interessant. Später lernte ich mehr über die Minimalisten, die mich auch heute noch begeistern. Natürlich stieß ich immer wieder auf Arbeiten von Carl Andre.

Dr. Frank Oehmke
Bruce Nauman  
Sugar/Ragus, 1973  
Lithografie und Siebdruck, 70,5 × 91,2 cm  
Erworben 1998  
FK 74  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Bruce Nauman
Sugar/Ragus, 1973
Lithografie und Siebdruck, 70,5 × 91,2 cm
Erworben 1998
FK 74
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Richard Serra  
Finkle Forge I, 1996
Radierung auf Karton (Lanaquarell Watercolor 640 g), 116 × 119,4 cm  
Erworben 1998  
FK 71  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Eine tiefschwarze, blockhafte Fläche – kein attraktives Sujet? Oder doch? Unser Auge sieht in der Dunkelheit nichts oder wenig. Nachtaktive Tiere sehen vieles, und so ermahnt mich eine schwarze Fläche zum Respekt vor anderen Lebewesen und ihren abweichenden, aber großartigen Fähigkeiten.
Werwölfe, Vampire und Dracula vertragen kein Licht. Dunkelheit ist für uns häufig bedrohlich. Aber ohne Dunkelheit kein Nachtleben — um ein Positivum zu nennen. Und darüberhinaus: Wie vielfältig sind die Nacht, das Dunkle und das Schwarze? Sie sind zugleich Orte der Entspannung, der Begegnung, der Kreativität und der Ruhe.
Insofern ist Richard Serra‘s Finkle Forge für mich eine Hommage an die Dunkelheit und was sie ermöglicht.
Dr. Dieter Porschen</span>
Richard Serra
Finkle Forge I, 1996 Radierung auf Karton (Lanaquarell Watercolor 640 g), 116 × 119,4 cm
Erworben 1998
FK 71
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Eine tiefschwarze, blockhafte Fläche – kein attraktives Sujet? Oder doch? Unser Auge sieht in der Dunkelheit nichts oder wenig. Nachtaktive Tiere sehen vieles, und so ermahnt mich eine schwarze Fläche zum Respekt vor anderen Lebewesen und ihren abweichenden, aber großartigen Fähigkeiten.

Werwölfe, Vampire und Dracula vertragen kein Licht. Dunkelheit ist für uns häufig bedrohlich. Aber ohne Dunkelheit kein Nachtleben — um ein Positivum zu nennen. Und darüberhinaus: Wie vielfältig sind die Nacht, das Dunkle und das Schwarze? Sie sind zugleich Orte der Entspannung, der Begegnung, der Kreativität und der Ruhe.

Insofern ist Richard Serra‘s Finkle Forge für mich eine Hommage an die Dunkelheit und was sie ermöglicht.

Dr. Dieter Porschen
Sigmar Polke  
Freundinnen I, 1967  
Offsetdruck, 48 × 61 cm  
Erworben 1997  
FK 59  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Die Graphik Freundinnen I ist das erste graphische Blatt, das Sigmar Polke als autonome Edition hergestellt hatte. Mit diesem Motiv befinden wir uns direkt mitten drin in der europäischen, hier deutschen Version der Pop Art-Bewegung, die in den USA sowohl an der East wie auch an der West Coast sich zu Beginn der 1960er Jahre entwickelt hatte und die wie ein innovativer Sturm über die europäische Kunstszene eingebrochen war. Mit den deutschen Künstlern Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter fand sich eine deutsche Variante der Pop Art-Bewegung: Bild- und Graphikmotive wurden aus einem Fundus trivialer Ästhetik, wie Zeitungsbildvorlagen, Tapeten, Gebrauchsplakaten, Zeitungsvorlagen etc. geschöpft, weniger farbenfroh als bei den amerikanischen Kollegen, dabei durchaus hintergründig mit Satire und Sarkasmus gewürzt. Das Blatt Freundinnen I war ursprünglich eine Bildvorlage aus einer Zeitung, die Sigmar Polke stark vergrößerte, wobei hier die feine Rasterung des ehemaligen Zeitungsbildes zu einem groben Raster des neuen Bildes führte. Es entsteht durch Vergrößerung und Herauslösen aus einem ursprünglichen Zusammenhang ein neues autonomes Bild, das die damalige Werbung und Trivialästhetik ironisch zitiert. Die Nennung „I“ im Titel Freundinnen I bedeutet, dass es eine weitere Variante gleichen Motives gibt, nämlich die Arbeit Freundinnen II, motivgleich, allerdings in einer Auflage von 25 Exemplaren jeweils individuell vom Künstler mit sparsam gesetzten farblichen Akzenten handübermalt.
Ralph Kleinsimlinghaus</span>
Sigmar Polke
Freundinnen I, 1967
Offsetdruck, 48 × 61 cm
Erworben 1997
FK 59
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Die Graphik Freundinnen I ist das erste graphische Blatt, das Sigmar Polke als autonome Edition hergestellt hatte. Mit diesem Motiv befinden wir uns direkt mitten drin in der europäischen, hier deutschen Version der Pop Art-Bewegung, die in den USA sowohl an der East wie auch an der West Coast sich zu Beginn der 1960er Jahre entwickelt hatte und die wie ein innovativer Sturm über die europäische Kunstszene eingebrochen war. Mit den deutschen Künstlern Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter fand sich eine deutsche Variante der Pop Art-Bewegung: Bild- und Graphikmotive wurden aus einem Fundus trivialer Ästhetik, wie Zeitungsbildvorlagen, Tapeten, Gebrauchsplakaten, Zeitungsvorlagen etc. geschöpft, weniger farbenfroh als bei den amerikanischen Kollegen, dabei durchaus hintergründig mit Satire und Sarkasmus gewürzt. Das Blatt Freundinnen I war ursprünglich eine Bildvorlage aus einer Zeitung, die Sigmar Polke stark vergrößerte, wobei hier die feine Rasterung des ehemaligen Zeitungsbildes zu einem groben Raster des neuen Bildes führte. Es entsteht durch Vergrößerung und Herauslösen aus einem ursprünglichen Zusammenhang ein neues autonomes Bild, das die damalige Werbung und Trivialästhetik ironisch zitiert. Die Nennung „I“ im Titel Freundinnen I bedeutet, dass es eine weitere Variante gleichen Motives gibt, nämlich die Arbeit Freundinnen II, motivgleich, allerdings in einer Auflage von 25 Exemplaren jeweils individuell vom Künstler mit sparsam gesetzten farblichen Akzenten handübermalt.

Ralph Kleinsimlinghaus
Thomas Ruff  
Nacht 21 I, 1995  
C-Print, Diasec, gerahmt, 190 × 190 cm  
Erworben 1997  
FK 52  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Thomas Ruff
Nacht 21 I, 1995
C-Print, Diasec, gerahmt, 190 × 190 cm
Erworben 1997
FK 52
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Luc Tuymans  
The Temple, 1996  
Radierung mit Aquatinta auf Büttenkarton, 8 Blätter, je 80 × 60,5 cm
Erworben 1997  
FK 51  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Mich berührt die Arbeit des belgischen Malers Luc Tuymans, weil er es schafft, mit seinem Werk mein Kunstverständnis und meine Leidenschaft für die bildende Kunst zu verbildlichen. Ausgelöst wurde dies für mich in der 2004 im K21 in Düsseldorf gezeigten Retrospektive, die vorher in der Tate Modern in London haltmachte.
Seine Traumbildern ähnlichen Arbeiten faszinieren, berühren und lassen durch ihre subtile Umsetzung vor allem Fragen offen, sie erklären nicht. Dabei verwendet er kritisch politische und gesellschaftskritische Sujets.
Tuymans ist ein Meister des sensiblen Andeutens!
Ralf Knoflach</span>
Luc Tuymans
The Temple, 1996
Radierung mit Aquatinta auf Büttenkarton, 8 Blätter, je 80 × 60,5 cm Erworben 1997
FK 51
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Mich berührt die Arbeit des belgischen Malers Luc Tuymans, weil er es schafft, mit seinem Werk mein Kunstverständnis und meine Leidenschaft für die bildende Kunst zu verbildlichen. Ausgelöst wurde dies für mich in der 2004 im K21 in Düsseldorf gezeigten Retrospektive, die vorher in der Tate Modern in London haltmachte.

Seine Traumbildern ähnlichen Arbeiten faszinieren, berühren und lassen durch ihre subtile Umsetzung vor allem Fragen offen, sie erklären nicht. Dabei verwendet er kritisch politische und gesellschaftskritische Sujets.

Tuymans ist ein Meister des sensiblen Andeutens!

Ralf Knoflach
Gerhard Richter  
Betty, 1991  
Offsetdruck, 4-farbig, auf Karton, mit Nitrolack beschichtet, 97,1 × 66,2 cm  
Erworben 1997  
FK 50  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
<span style="color: #2f7176;">Ein Porträt, das keines ist, zumindest im klassischen Sinne.
Eine Person (Betty), die man anhand ihrer Kleidung, Statur und Frisur wiedererkennen könnte. Besonders denjenigen, die sie kennen, mag sie vertraut erscheinen, aber es bleibt eine Unsicherheit trotz des auffallenden Kleidungsstücks und der Linie der Kinnpartie.  
Jedes Detail ist erkennbar, jede Haarsträhne, jede Blüte auf dem Jackett.  
Der Blick zurück oder in die Ferne scheint ungeplant. Als ob im Moment der Aufnahme außerhalb des Bildes hinter dem Motiv etwas plötzlich und überraschend stattfindet, welches das geplante Arrangement in dem Moment stört, als der Fotograf auf den Auslöser gedrückt hat.  
Es hat ein wenig gedauert, bis ich dieses Bild als das überraschendste in der Sammlung für mich ausgewählt habe, da mir das Sujet zunächst zu belanglos erschien. Zumal in der Sammlung jede Menge Mobiliar und angewandte Kunst vorhanden sind, die mir persönlich näher liegen könnten.
Christoph Tölke</span>
Gerhard Richter
Betty, 1991
Offsetdruck, 4-farbig, auf Karton, mit Nitrolack beschichtet, 97,1 × 66,2 cm
Erworben 1997
FK 50
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

Ein Porträt, das keines ist, zumindest im klassischen Sinne.

Eine Person (Betty), die man anhand ihrer Kleidung, Statur und Frisur wiedererkennen könnte. Besonders denjenigen, die sie kennen, mag sie vertraut erscheinen, aber es bleibt eine Unsicherheit trotz des auffallenden Kleidungsstücks und der Linie der Kinnpartie.
Jedes Detail ist erkennbar, jede Haarsträhne, jede Blüte auf dem Jackett.
Der Blick zurück oder in die Ferne scheint ungeplant. Als ob im Moment der Aufnahme außerhalb des Bildes hinter dem Motiv etwas plötzlich und überraschend stattfindet, welches das geplante Arrangement in dem Moment stört, als der Fotograf auf den Auslöser gedrückt hat.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich dieses Bild als das überraschendste in der Sammlung für mich ausgewählt habe, da mir das Sujet zunächst zu belanglos erschien. Zumal in der Sammlung jede Menge Mobiliar und angewandte Kunst vorhanden sind, die mir persönlich näher liegen könnten.

Christoph Tölke
Richard Deacon  
Modell zu Building from the Inside, 1991  
Sperrholz, MDF, 61,3 × 74,5 × 37 cm  
Schenkung des Künstlers 1992  
FK 39  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Richard Deacon
Modell zu Building from the Inside, 1991
Sperrholz, MDF, 61,3 × 74,5 × 37 cm
Schenkung des Künstlers 1992
FK 39
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Claes Oldenburg  
The Haunted House, 1987  
Objekte aus der Installation im Museum Haus Esters  
Schenkung des Künstlers 1990  
FK 24, 25, 26 a – f, 28  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Claes Oldenburg
The Haunted House, 1987
Objekte aus der Installation im Museum Haus Esters
Schenkung des Künstlers 1990
FK 24, 25, 26 a – f, 28
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Ludger Gerdes  
ICHS, 1989  
Aluminium, Plexiglas, Leuchtstofflampen, auf Stahlgerüst   montiert, 200 × 29 x 15 cm  
Erworben 1989  
FK 21  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Ludger Gerdes
ICHS, 1989
Aluminium, Plexiglas, Leuchtstofflampen, auf Stahlgerüst montiert, 200 × 29 x 15 cm
Erworben 1989
FK 21
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Blinky Palermo  
Flipper, 1970  
Siebdruck, zweifarbig auf Offsetkarton, 2 Blätter, je 85,7 × 66 cm
Erworben 1988  
FK 18 b  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Blinky Palermo
Flipper, 1970
Siebdruck, zweifarbig auf Offsetkarton, 2 Blätter, je 85,7 × 66 cm Erworben 1988
FK 18 b
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Thomas Schütte  
Hauptstadt II, 1981  
Lackfarbe auf Zeichenkarton, 7-teilig, je 134 – 138 × 110 cm  
Erworben 1985  
FK 12 a-g  
© VG Bild-Kunst, Bonn  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Thomas Schütte
Hauptstadt II, 1981
Lackfarbe auf Zeichenkarton, 7-teilig, je 134 – 138 × 110 cm
Erworben 1985
FK 12 a-g
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Gerhard Richter  
Ohne Titel (3.1.1978), 1978  
Wasserfarben auf liniertem Papier, 20,8 × 14,8 cm  
Erworben 1984  
FK 2  
© der Künstler  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Gerhard Richter
Ohne Titel (3.1.1978), 1978
Wasserfarben auf liniertem Papier, 20,8 × 14,8 cm
Erworben 1984
FK 2
© der Künstler
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne

 

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Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. sind aktives Mitglied des Bundesverbandes der Fördervereine Deutscher Museen für Bildende Kunst.

Organisation

Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. sind der Freundeskreis und Förderverein der Kunstmuseen Krefeld. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Museum ideell und finanziell bei seinen vielseitigen Aktivitäten zur Seite zu stehen und das Museum bei Neuankäufen, Ausstellungen, Restaurierungsmaßnahmen, pädagogischen Projekten und Publikationen zu unterstützen.

Vorstand

Dr. Dieter Porschen, Vorsitzender

Dr. Magdalena Broska, Stellvertretende Vorsitzende

Peter Welling, Schatzmeister

Katia Baudin, Kunstmuseen Krefeld

Andreas Gröver, Beisitzer

Dr. Sandra Haak, Beisitzerin

Ralf Knoflach, Beisitzer

Dr. Frank Oehmke, Beisitzer

Kontakt

Sylvia Görres
Geschäftsführerin goerres@kunstmuseenkrefeld-freunde.de
fon 0173 6565860