Eröffnung mit Preisverleihung: 28. September 2014, 11.30 Uhr, Museum Haus Lange
CAMILLE HENROT, Gewinnerin des Nam June Paik Awards 2014, dem Internationalen Medienkunstpreis der Kunststiftung NRW
MANUEL GRAF, Gewinner des Nam June Paik Award Förderpreises 2014
Der NAM JUNE PAIK AWARD ist einer der wichtigsten internationalen Medienkunstpreise. Die Kunststiftung NRW verleiht diese Auszeichnung seit 2002 im zweijährigen Rhythmus. Der Preis erinnert an das Werk des koreanischen Künstlers Nam June Paik (1932-2006), der in den 1960er Jahren zu den Pionieren der Videokunst gehörte. Der Komponist, Performer und Medienkünstler steht für einen innovativen Umgang mit neuen technologischen Möglichkeiten. Er hat mit ebenso anarchischen wie humorvollen Impulsen immer wieder die Kunst belebt und Medienkunst als globale, universelle Sprache verstanden. Die Kunststiftung NRW zeichnet mit dem Award Künstlerinnen und Künstler aus, die im Paik'schen Sinne die Möglichkeiten der Medien nutzen.
Die Kunststiftung NRW richtet jeweils gemeinsam mit einem Kunstmuseum in Nordrhein-Westfalen die Ausstellung zum Nam June Paik Award aus. In diesem Jahr sind die Kunstmuseen Krefeld Partner der Stiftung. Für den Paik Award 2014 wurden von einer Expertenrunde folgende Künstlerinnen und Künstler nominiert: ULF AMINDE, CORY ARCANGEL, CAMILLE HENROT und JON THOMSON & ALISON CRAIGHEAD. Zur Eröffnung der Ausstellung wird die Siegerin/der Sieger, der von einer zweiten Jury ausgewählt wurde, verkündet.
Ulf Aminde (1969) sucht die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und Kulturen und realisiert gemeinsam mit ihnen Performances und Videoarbeiten. Es entstehen Werke und Installationen, die in einer konfrontativen Unmittelbarkeit Aspekte wie Identität, Rollenverständnis und Klischeedenken thematisieren.
Cory Arcangel (1978) besetzt mit seinen Arbeiten einen Bereich zwischen den Sparten Musik, bildender Kunst, Verlagswesen und Merchandising. Er verändert vorhandene Computerprogramme und generiert neue Programme, um damit neue Bild-, Ton- und Produktsprachen (z.B. Magazine, iPhonehüllen, LPs) zu entwickeln.
Camille Henrot (1978) beschäftigt sich mit ethnographischen, naturhistorischen und aktuellen geopolitischen Themen gleichermaßen. Sie sammelt Informationen und fächert diese in skulpturalen multimedialen Werken auf, die eine poetische Dichte wie auch dokumentarische Genauigkeit auszeichnet.
Jon Thomson (1969) & Alison Craighead (*1971) binden Daten und Informationen, die im Internet für jedermann verfügbar sind, an den realen Erfahrungsraum an. Globale Perspektiven und der Standort des Betrachters sind unmittelbar miteinander verknüpft, so dass grundsätzliche Erkenntnisse über zeitliche, räumliche und strukturelle Zusammenhänge unserer Gegenwart möglich werden.
Teil des Medienkunstpreises ist ein Förderpreis, der an eine/n Nachwuchskünstler/in des Landes Nordrhein-Westfalen vergeben wird und die Realisierung eines neuen Werks im Rahmen der Ausstellung ermöglicht. Mit dem FÖRDERPREIS 2012 wurde CÉLINE BERGER ausgezeichnet.
Céline Berger (*1973), die in Köln lebt und arbeitet, hat mit dem Betterment Room (Verbesserungsraum) eine neue Videoinstallation realisiert, mit der sie ihre bisherige Beschäftigung mit ökonomischen Strukturen und individuellem Leistungsvermögen fortsetzt. Im leeren Museum Haus Lange entstand ein mentaler Untersuchungsraum, in dem Manager in Business-Anzügen einen Tag untätig herumsitzen. Überwachungskameras haben das Warten und die unausgefüllte Zeit festgehalten - beides widerspricht grundsätzlich dem ökonomischen Effizienzgedanken. Normierte und ‚freie' Zeit treffen in ihrer unterschiedlichen Wertigkeit direkt aufeinander.