Kommende ausstellung

Charlotte Perriand
L’art d’habiter / Die Kunst zu Wohnen
Kaiser Wilhelm Museum, Haus Esters, Haus Lange

Unter dem Titel L’Art d’habiter. Die Kunst zu Wohnen widmen die Kunstmuseen Krefeld der französischen Architektin und Designerin Charlotte Perriand (1903–1999) die erste Retrospektive im deutschsprachigen Raum. Ihre visionären Gestaltungsansätze sind bis heute aktuell. Sie zählt zu den einflussreichsten Persönlichkeiten, die aus dem Studio von Le Corbusier hervorgingen. Die Schau konzentriert sich auf Perriands innovative Beiträge zum Wohnen und entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Archives Charlotte Perriand.
Als Hauptausstellung 2025 wird sie im Kaiser Wilhelm Museum (KWM) sowie in Haus Lange und Haus Esters – den zwei Villen von Ludwig Mies van der Rohe – stattfinden. An drei Ausstellungsorte entsteht, zusammen betrachtet, ein lebendiges Bild der Arbeit von Perriand. In den von Mies van der Rohe geschaffenen Räumen lädt die Schau dazu ein, in ein zentrales Kapitel der französischen Moderne einzutauchen. Von ihrer ikonischen Chaiselongue aus Stahlrohr bis zum Skigebiet Les Arcs umfasst Perriands Werk Gebäude, Innenräume und Möbel, die sich in fast sieben Jahrzehnten radikal weiterentwickelt haben. Von Fragen des ökonomischen, ökologischen und sozialen Lebens - durch Ansätze, die modernes Wohnen mit traditionellen Techniken, Handwerkskunst und lokaler Produktion verbinden - bis hin zu nachhaltiger Produktion und Kreislaufwirtschaft: Viele ihrer Prinzipien haben enorme Relevanz für aktuelle Themen und Herausforderungen und inspirieren Gestalter:innen bis heute.

Die thematische Retrospektive bietet einen einzigartigen Einblick in Perriands 70 Jahre währendes kreatives Schaffen und ermöglicht es dem Besucher:innen, das innovative Denken sowie den interdisziplinären Designansatz der Ausnahmekünstlerin zu entdecken. Den Kern bilden Perriands Dialoge mit der Umwelt: ihre Faszination für neue Techniken und Materialien, ihre Studien der Natur und von Kulturen, wie auch vom Landleben und von Traditionen, ihre politische Haltung sowie ihre Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen, Designer:innen und Architekt:innen. Ein Vermittlungsprogramm über nachhaltiges Leben schafft Plattformen für weitere Dialoge zum Zusammenleben heute.

KWM
Die Ausstellung im KWM zeigt Perriands Gestaltungsprozess seit den frühen 1920er Jahren in thematischen Sektionen wie Industrie zieht in den Alltag oder Lernen vom Landleben anhand zahlreicher Originalmöbel, darunter internationale Leihgaben namhafter Museen, sowie Archivdokumente und Fotografien. Großformatige, begeh- und benutzbare Raum- und Architekturrekonstruktionen lassen Perriands Werk lebendig werden.

Haus Lange
Die Präsentation im Haus Lange, entstanden als Villa für einen Kunstsammler, thematisiert Perriands Leitgedanken der Synthese der Künste wie auch ihren gestalterischen Dialog mit anderen Kulturen und Künstler:innen (z.B. Fernand Léger, Isamu Noguchi, Le Corbusier). In der Bauhaus-Villa können Perriands Konzept des Gesamtkunstwerks sowie das Verhältnis moderner Gestaltung zur Natur und zum lokalen Umfeld wiederentdeckt werden. Mit von ihren Aufenthalten in Japan, Indochina und Brasilien inspirierten Interieurs richten wir das Mies van der Rohe Wohnhaus ein und schaffen ein einzigartiges Ambiente, das die kulturellen Einflüsse von Perriand auf das Wohndesign unmittelbar erlebbar macht.

Haus Esters
Die Ausstellung in Haus Esters kontextualisiert die Retrospektive zu Charlotte Perriand und bindet sie eng an die Geschichte der Kunstmuseen Krefeld und die internationale Gegenwart an. Hier werden Highlights der Designsammlung der Kunstmuseen Krefeld zu sehen sein, die eine andere Perspektive auf die Relevanz und Aktualität von Perriands Ideen und gestalterischen Strategien ermöglicht – vom Werkbund über das Bauhaus bis hin zur Gegenwart. Die Perriand-Schau dient dabei als Anlass, die Designsammlung gezielt zu ergänzen, speziell mit Neuerwerbungen im Bereich des Sustainable Designs, die hier zum ersten Mal präsentiert werden.

Eine Ausstellungskooperation der Kunstmuseen Krefeld mit dem Museum der Moderne Salzburg und der Fundació Miró, Barcelona. Beginnend in Krefeld, wird es in allen drei Ländern die erste große Ausstellung zu Charlotte Perriand sein.

Kuratiert von Katia Baudin mit Juliane Duft

Charlotte Perriand, Bibliothèque Mexique, 1952   
Bücherregal, 161 × 183 x 30,5 cm   
© Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Charlotte Perriand, Bibliothèque Mexique, 1952
Bücherregal, 161 × 183 x 30,5 cm
© Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Portrait Charlotte Perriand (r.) mit Le Corbusier (l.) und Pierre Jeanneret, 1928  
© Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Portrait Charlotte Perriand (r.) mit Le Corbusier (l.) und Pierre Jeanneret, 1928
© Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Charlotte Perriand, ARC 1600, Südhang, Entwurf 1968  
Les Arcs, Frankreich
© Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025 
Foto: Pernette Perriand-Barsac
Charlotte Perriand, ARC 1600, Südhang, Entwurf 1968 
Les Arcs, Frankreich © Archives Charlotte Perriand (AChP) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025 Foto: Pernette Perriand-Barsac
Fotografie von Charlotte Perriand, Synthèse des Arts,
Japan-Ausstellung, 1955  
(Links: Le Corbusier, Les „8“, 1951)  
© Archives Charlotte Perriand (AChP) © Fondation Le Corbusier (F.L.C.) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Fotografie von Charlotte Perriand, Synthèse des Arts, Japan-Ausstellung, 1955
(Links: Le Corbusier, Les „8“, 1951)
© Archives Charlotte Perriand (AChP) © Fondation Le Corbusier (F.L.C.) / VG Bild-Kunst, Bonn, 2025
Paul Dresler, Vase, 1922  
Töpferei Grootenburg, Krefeld, Ausführung  
13,8 × 13,5 cm  
Sammlung Kunstmuseen Krefeld  
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Paul Dresler, Vase, 1922
Töpferei Grootenburg, Krefeld, Ausführung
13,8 × 13,5 cm
Sammlung Kunstmuseen Krefeld
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Martin Szekely, Domeau & Pérès, Domo, 2005
Sessel,  75 × 93 x 76 cm   
Sammlung Kunstmuseen Krefeld 
© Domeau & Pérès, Martin Szekely 
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Martin Szekely, Domeau & Pérès, Domo, 2005 Sessel, 75 × 93 x 76 cm
Sammlung Kunstmuseen Krefeld © Domeau & Pérès, Martin Szekely Foto: Kunstmuseen Krefeld / Volker Döhne
Martin Szekely, 2003  
Skizze mit Erläuterungen, 29,7 × 21 cm  
Sammlung Kunstmuseen Krefeld  
© Martin Szekely
Martin Szekely, 2003
Skizze mit Erläuterungen, 29,7 × 21 cm
Sammlung Kunstmuseen Krefeld
© Martin Szekely