Sammlungssatellit #8

Die Begegnung von Shannon Bool (*1972) mit Otto Eckmann (1865-1902) lässt ein künstlerisches Zwiegespräch über ein Jahrhundert hinweg entstehen. Der Grafiker, Maler und Typograph Otto Eckmann gehörte zu den wichtigen Gestaltern des Jugendstils und Mitstreitern der Reformbewegung in Deutschland. Mit seinen Bestrebungen, Kunst und Alltagsgestaltung zu verbinden, wurde Eckmann zu einem zentralen Protagonisten in der Gründungszeit des Kaiser Wilhelm Museums um 1900. Nach seinem frühem Tod 1902 gelangte ein Teil seines Nachlasses ans Museum, insgesamt rund 250 Arbeiten.
Die kanadische Künstlerin Shannon Bool collagiert in ihren Werken Motive aus Alltagskultur, Modedesign und Architektur. Im Rahmen des Sammlungssatelliten #8 hat sie sich auf die Herausforderung eingelassen, in der Auseinandersetzung mit Eckmann neue Arbeiten zu entwickeln. Sie hat für die Ausstellung eine Art Interieur aus drei Teilen geschaffen: Einen großformatigen Jacquard-Wandteppich, eine Marmorbank sowie zwei alten Gaslaternen empfundene Glaslampen. Bools Annäherung an Eckmann mischt spielerische und private mit politischen Elementen, Handwerk mit digitalen Produktionstechniken und überführt Eckmanns Werke in eine zeitgenössische Bildsprache.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in dt./engl. bei Grass Publishers.
Seit 2018 laden die Kunstmuseen Krefeld im Rahmen der Reihe der Sammlungssatelliten Kunstschaffende verschiedener Disziplinen ein, sich mit der Sammlung, Museumsgeschichte und der Architektur auseinanderzusetzen und damit immer wieder überraschende Perspektiven auf das Museum und seine Geschichte zu ermöglichen.
Kuratorin: Magdalena Holzhey

Seit 2018 laden die Kunstmuseen mit der Projektreihe der Sammlungssatelliten Kunstschaffende aus unterschiedlichen Disziplinen ein, sich mit der Sammlung, Museumsgeschichte und der Architektur der drei Häuser – Kaiser Wilhelm Museum, Haus Lange, Haus Esters – auseinanderzusetzen und sie auf neuartige Weise zu erschließen.