Vergangene ausstellung

Der unersättliche Blick
Die Reisen des Landschaftsmalers Adolf Höninghaus
Kaiser Wilhelm Museum

Das Reisen durchzieht die Ausstellung Der unersättliche Blick wie ein verführerischer Leitgedanke. Gemeinsam mit dem Landschaftsmaler Adolf Höninghaus (1810 – 1882) können Bachläufe im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt, das Forum Romanum in Rom erkundet und nach Sizilien übergesetzt werden. Dabei gilt es Wolkenformationen zu beobachten, einzelne Pflanzen, Bäume und Landschaften präzise wahrzunehmen und den Malprozess des Künstlers von der Skizze bis zum Gemälde nachzuspüren. Mit rund 110 Ölskizzen, 160 Zeichnungen und einigen Ölgemälden präsentiert die Ausstellung erstmals eine umfangreiche Auswahl an Werken aus dem Nachlass des Künstlers, der sich seit 1897 im Museum befindet. Mit Adolf Höninghaus wird ein klassischer Vertreter der Düsseldorfer Malerschule entdeckt und die Geschichte der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts um eine faszinierende Episode fortgeschrieben.

Adolf Höninghaus hat von 1829 bis 1834/1835 bei Johann Wilhelm Schirmer und Carl Friedrich Lessing an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Die Grand Tour nach Italien trat er 1844 an. Die ewige Stadt Rom wurde ihm zeitweilig zur Wahlheimat, von hier erkundete er die Campagna, Tivoli, Frascati, bis es ihn weiter nach Sizilien zog. 1848 kehrte er über Frankreich wieder zurück nach Deutschland, wo er sich 1857 schließlich in Dresden niederließ.

Gemälde von Johann Wilhelm Schirmer, Carl Friedrich Lessing, Carl Ferdinand Sohn und anderen bereichern die Präsentation und lassen den zeitgenössischen Kontext für das Werk von Höninghaus aufscheinen. Erstmals wird damit auch die Düsseldorfer Malerschule als Teil der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld zum Thema. Einige beeindruckende Leihgaben ergänzen die Präsentation.

Im Dialog mit dem Werk von Adolf Höninghaus steht der Konzeptkünstler Victor Burgin mit der Videoinstallation Voyage to Italy von 2006. In zwei unterschiedlichen Jahrhunderten haben beide Künstler das gleiche Reiseziel: Italien. Und beide setzen sich bewusst mit bereits bestehenden Bildern und Vorstellungen auseinander und schaffen durch einen reproduzierenden Blick ein eigenes ‚Italienbild‘.

Zur Ausstellung Der unersättliche Blick. Die Reisen des Landschaftsmalers Adolf Höninghaus erscheint eine Publikation.

Kuratorinnen
Dr. Sylvia Martin, Prof. Dr. Martina Sitt
Mitarbeit
Elisabeth Brügger

Adolf Höninghaus (1810–1882)  
Untitled, n. d.  
Oil on paper on cardboard  
29 × 38,2 cm  
Inv. Nr. GV 2016/805  
Coll. Kunstmuseen Krefeld  
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld
Adolf Höninghaus (1810–1882)
Untitled, n. d.
Oil on paper on cardboard
29 × 38,2 cm
Inv. Nr. GV 2016/805
Coll. Kunstmuseen Krefeld
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld
Adolf Höninghaus (1810–1882)  
Untitled, 1844–1848  
Pencil, watercolor on paper  
34,5 × 44 cm  
Inv. Nr. GS 2016/11.961  
Coll. Kunstmuseen Krefeld  
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld
Adolf Höninghaus (1810–1882)
Untitled, 1844–1848
Pencil, watercolor on paper
34,5 × 44 cm
Inv. Nr. GS 2016/11.961
Coll. Kunstmuseen Krefeld
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld
Adolf Höninghaus (1810–1882)  
Untitled, 1844–1848  
Oil on paper on cardboard  
20 × 28,5 cm  
Inv. Nr. GV 2016/1133  
Coll. Kunstmuseen Krefeld  
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld
Adolf Höninghaus (1810–1882)
Untitled, 1844–1848
Oil on paper on cardboard
20 × 28,5 cm
Inv. Nr. GV 2016/1133
Coll. Kunstmuseen Krefeld
Photo: V. Döhne, Kunstmuseen Krefeld