Vergangene ausstellung

Peter Angermann
Licht am Horizont
Haus Lange

Als Angermann (*1945 Rehau, Oberfranken, Deutschland) 1972 die Kunstakademie Düsseldorf verließ, stand er künstlerisch gesehen zunächst mit leeren Händen da; denn seine Leidenschaft für Malerei war in der Beuys-Klasse nicht gerade befördert worden. Erst ein Jahr später, nachdem er die Lehren von Beuys weitgehend über Bord geworfen hatte, wagte Angermann einen Neuanfang in Sachen Malerei. Gemeinsam mit dem Ex-Kommilitonen Milan Kunc entwickelte er eine neue Bildsprache, die nah am alltäglichen Leben orientiert war und zugleich von einem anarchisch-witzigen Impetus befeuert wurde. 1979 gesellte sich Jan Knap zu den Freunden: Die Gruppe NORMAL war geboren. Sie propagierte die Ablehnung des Individualismus und artikulierte sich folgerichtig in einer Vielzahl von gemeinschaftlich erarbeiteten Werken.

Nach Auflösung der Gruppe NORMAL 1981 hat Peter Angermann den gesellschaftskritischen Impuls seiner frühen Arbeiten beibehalten - gepaart mit jenem provokanten, teilweise absurden Witz. 1976 überraschte der Künstler mit dem ersten seiner „Bärenbilder“. Es sind eigentlich Bilder aus dem Familienleben, die durch ihre stringente Verkleidung im Bärenkostüm den Blick auf die conditio humana schärfen und auch vor der Idylle nicht zurückschrecken. 1987 überraschte Angermann erneut, als er mit Pleinairmalerei aufwartete. In ihr hat er zu jener koloristischen Virtuosität gefunden, die auch seine reifen thematischen Werke auszeichnen.

Die Ausstellung im Museum Haus Lange bietet einen Überblick über das gesamte malerische Werk des Künstlers, angefangen von zwei Jugendwerken (1959, 1962) über Werke, die während des Akademiestudiums entstanden, Werke, die im Rahmen der Gruppe NORMAL gemalt wurden (darunter eine Gemeinschaftsarbeit mit Jan Knap), Beispiele aus der Serie der „Bärenbilder“, eine Vielzahl von Pleinairmalereien bis hin zu einer Reihe von thematischen Werken von 1973 bis heute. Film über den Künstler: „Warum ist der Himmel blau?“ von Susan Chales de Beaulieu.

Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Monografie im Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg, erschienen.
Preis an der Museumskasse 32 EUR, Buchhandelspreis 38 EUR