Kunst erleben und fördern. Das ist seit 1983 das Anliegen der Freundinnen und Freunde der Kunstmuseen Krefeld.
Ist Ihnen danach, Zeit mit Künstlerinnen und Künstlern und Kunstinteressierten zu verbringen? Möchten Sie Kunst für sich erschließen und verstehen? Möchten Sie die Kunstmuseen Krefeld, seine Kuratorinnen und Projekte näher kennenlernen und Einblick in die Arbeit der Kunstmuseen Krefeld bekommen? Möchten Sie Ausstellungen exklusiv schon vor der offiziellen Eröffnung besichtigen? Interessiert es Sie, inspirierende Kunstreisen zu unternehmen, bei Atelierbesuchen in den Austausch mit Künstlern zu treten und neue Kontakte zu knüpfen? Dann sind Sie bei uns richtig. Kunst fördern, das ist unser Ziel: Wir helfen den Krefelder Kunstmuseen ideell und finanziell und unterstützen die Sammlung unserer Museen maßgeblich. Die Freunde stehen den Museen bei Neuankäufen und zahlreichen Projekten zur Seite. Machen Sie mit!
Das war die letzte Preview der Freunde in diesem Jahr: Wir sahen, wir erlebten „Visionäre Räume. Walter Pichler trifft Friedrich Kiessler in einem Display von raumlaborberlin“. Da trafen zwei Avantgardisten unterschiedlicher Generationen aufeinander: Der amerikanische Architekt Friedrich Kiesler und der österreichische Bildhauer Walter Pichler. raumlaborberlin hatte die künstlerisch – architektonische Gestaltung übernommen. Die utopischen Projekte der Künstler wurden in eine heutige Perspektive gerückt.
Das Wuppertaler Von-der-Heydt Museum zeigte eine große Ausstellung zu Lucio Fontanas Werk nach 1945. Es war ein überraschend vielfältiges Oeuvre von figürlicher Keramik über die bekannten, mit dem Messer aufgeschlitzten Leinwände bis hin zu Skulpturen. In den 1960er Jahren war das Netzwerk der internationalen, insbesondere der deutsch-italienischen Avantgarde im Rheinland sehr dicht geknüpft. Magdalena Broska und Thomas Müller haben uns bei dem Rundgang begleitet und insbesondere aus eigenem Erfahren die Bezüge zum Rheinland hergestellt.
Das war schon etwas Besonderes: Durch die Vermittlung unseres Freundes Thomas Müller besuchten wir das Atelier von Tony Cragg. Und wir lernten den Künstler Tony Cragg als einen zugewandten, mit englischem Humor ausgestatteten Menschen kennen. Zu seiner Kunst brauche ich glaube ich nichts sagen… Aber die Genialität und Mühe, die in jeder seiner Skulpturen stecken, konnten wir anschaulich und intensiv erleben.
Die Kunstmuseen Krefeld präsentierten Marion Baruch und Anna K. E. Da trafen zwei Künstlerinnen aufeinander, die zwei Generationen voneinander trennen, deren Ansätze jedoch durch ähnliche Themen verbunden sind. Beide arbeiten mit dem menschlichen Körper als emotionalem Impulsgeber und verknüpfen spielerisch Kunst, Design und Architektur miteinander. Spannend war der Gedankenaustausch mit der Künstlerin Anna K.E. und Mitgliedern der Familie Baruch bei der Preview der Freunde.
Galerien in Köln und Düsseldorf zeigten auf der DC Open ihre Austellungshighlights des Jahres 2024. Wir besuchten fünf prominente Galerien: Die Galerie Karsten Greve, die Galerie Buchholz, Galerie Nagel/Drechsler, Galerie JUBG und die Galerie Philip von Rosen. Das war ein großartiger Überblick auf die aktuelle Kunstszene.
Bilder von Karin Kneffel sind verführerisch durch ihren Detailreichtum und ihre Genauigkeit und gleichzeitig sind sie durch die für Sie typischen Unschärfen rätselhaft. Das konnten die Freunde bei einem sommerlichen Nachbarschaftsbesuch im Museum Küppersmühle in Duisburg erfahren. Wir besuchten die Ausstellung Karin Kneffel: Come in - Look out.
Zwei große Namen galt es zu besichtigen: Auf der einen Seite, Wassily Kandinsky, der russische Maler und Mitbegründer des Blauen Reiter und zum anderen Hilma af Klint, die schwedische Künstlerin, deren visionäres Werk erst kürzlich wiederentdeckt wurde. Die Freunde besuchten die Ausstellung “Träume der Zukunft“ im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.
Im Jahr 2024 feierten Krefeld und die nordfranzösische Stadt Dünkirchen ihre 50-jährige Städtepartnerschaft. Die Kunstmuseen beider Städte haben aus diesem Anlass einen Austausch der Sammlungen initiiert. Der Sammlungsaustausch begann in Krefeld in Haus Lange und Haus Esters. Hier waren ausgewählte Arbeiten der internationalen Kunst- und Designsammlung des FRAC Grand Large in Dünkirchen zu sehen. Die Freunde waren bei ihrer Preview dabei.
Im April 2024 präsentierte sich die Kunstmesse Art Düsseldorf wie jedes Jahr auf dem Areal Böhler in Düsseldorf Lörick. Wie auch in den Vorjahren war sie eine lebendige Bühne für jüngere und etablierte Positionen und zeigte Künstler aus dem regionalen internationalen Umfeld. Die Freunde waren mit einem Rundgang und einer Führung dabei.
Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. sammeln für weitere Realisierungen des Werks im KWM. Sie möchten das Projekt gerne unterstützen? Bitte überweisen Sie unter Angabe des Verwendungszwecks "Wandgemälde Sarah Morris" auf folgendes Konto:
Das geometrisch-abstrakte Wandgemälde, das Sarah Morris (*1967) für Mies van der Rohes Haus Esters ausgewählt und auf das ehemalige Damenzimmer zugeschnitten hat, trägt den Titel „Society is Abstract Culture is Concrete” und gehört zu ihrer „Sound Graph“-Serie. Wie der Titel verrät, visualisiert es folgenden Satz auf Basis einer Audioaufnahme von Alexander Kluges Stimme: „Society is Abstract Culture is Concrete“. Der Satz stammt aus Morris' Film „Finite and Infinite Games“ aus dem Jahr 2017, in dem sie mit dem deutschen Filmemacher und Theoretiker Kluge über die philosophische und politische Bedeutung des Spielens spricht. Er zitiert hier das einflussreiche Buch „Finite and Infinite Games“ von James P. Carse. Morris spielt hier als Künstlerin mit der Bedeutung, die sich aus der Schichtung des Gemäldes auf die Architektur ergibt – der aus Beton gebauten Utopie eines modernen gesellschaftlichen Lebens des ehemaligen Bauhaus-Direktors Ludwig Mies van der Rohe.
Sarah Morris hat das Gemälde im Rahmen ihrer Einzelausstellung "All Systems Fail" in den Kunstmuseen Krefeld, die einen Werküberlick bot, eigens für den Ort Haus Esters konzipiert und entworfen. Die Umsetzung vor Ort nahm mehrere Wochen in Anspruch.
Neben einer Vielzahl von permanenten Kunstwerken aus der Historie von ortspezifischen Ausstellungen in den Häusern – den Installationen von Yves Klein, Lawrence Weiner und Elmgreen & Dragset – wäre dies das erste langfristig präsentierte Installation einer Frau in den Mies-Häusern in Krefeld. Laut Konzept der Künstlerin würde es weiteren Ausstellungen als Hintergrund dienen und zielt so auch auf Fragen um die Autonomie der freien Kunst ab. Insbesondere an den originalen Hängeleisten von Mies können weitere Kunstwerke, von anderen Künstler:innen davor platziert werden. Als Konzept mit Instruktion der Künstlerin ist es nach Rücksprache mit dem Studio auch wiederausführbar.
Zusätzlich überlässt die Künstlerin bei einem Ankauf des Werks ihren Film Chicago (68:21 min / 5 Exemplare) aus dem Jahr 2011 den Freunden der Kunstmuseen Krefeld e.V. als Schenkung. Sie hat diesen Film, der die Stadt Chicago portraitiert, spezifisch als Kombination zu dem Wandgemälde in Haus Esters ausgewählt, um ihrer stark investigative, recherchebasierte Praxis zu repräsentieren und einen spezielle Beziehung zu den Mies-van der-Rohe-Häusern herzustellen.
Die kanadische Künstlerin Shannon Bool hat einen großformatigen Jacquard-Wandteppich mit dem Titel Night Heron wie für die Kunst Museen Krefeld entworfen und produziert. In diesem Werk reagiert die Künstlerin auf den Jugendstil-Künstler Otto Eckmann, der das erste Logo des Kaiser Wilhelm Museums entwarf. Die Sammlungskustodin Dr. Magdalena Holzhey hat hierzu auch für die Freunde ein Gespräch mit der Künstlerin geführt. Die Freunde streben den Erwerb dieses Werkes an. Inzwischen konnte der Erwerb des Werkes von Shannon Bool dank der freundlichen Unterstützung durch die Bezirksregierung Düsseldorf abgeschlossen werden.
Der Künstler Gerhard Hahn experimentiert mit Plastiken in einer von Maschinen und Technik inspirierten Formensprache. Industrielle Produktionsmethoden für einmalige, transzendente Kunstwerke zu nutzen, sind der Grundgedanke des ehemaligen Ingenieurs, Professor Gerhard Hahn. Viele seiner Objekte sind gleichzeitig Abbilder des Lebens und des Menschen. Sein beeindruckendes Werk konnten wir bei einem Atelierbesuch für die Freunde besichtigen.
Das war eine Preview zu einem Jubiläum unserer Museumsgeschichte: Vor 100 Jahren gelangte das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe, welches Karl Ernst Osthaus zusammen mit Unterstützung durch den Deutschen Werkbund gegründet hatte, in das Kaiser Wilhelm Museum. Wir sahen ein großartiges Panorama der Alltagskultur mit Plakaten, Werbegafiken, Fotografien, Keramik, Porzellan, Luxuswaren aus Silber und vielem mehr.
Sarah Morris war bei der Preview anwesend. Das war eine großartige Gelegenheit, mit der amerikanischen Künstlerin ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung mit Gemälden, einem für Haus Esters konzipierten Wandgemälde und Filmen gab einen Überblick über 30 Jahre des Schaffens von Sarah Morris. Die Freunde werden sich bemühen, ein Werk der Künstlerin zu erwerben.
Vieles von der Kunstwerke, die in den Kunstmuseen Krefeld bewundert werden können, gäbe es nicht ohne die Freunde der Kunstmuseen Krefeld. Als Dankeschön für das Engagement organisierten die Kunstmuseen im Kaiser Wilhelm Museum eine reizvolle Ausstellung der inzwischen auf 155 Werke gewachsenen Ankäufe der Freunde. Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Preview: „Diese Ausstellung mit Höhepunkten aus der Sammlung der Freunde bietet Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhabern die wunderbare Gelegenheit, neue Erinnerungen zu sammeln, neue Eindrücke mit nachhause zu nehmen, sie zu bewahren und davon zu erzählen. Der Dank dafür gebührt... vor allem Ihnen, den Freundinnen und Freunden unserer Kunstmuseen.“
Krefeld und Kreativität – das waren bei der Ausstellung „Produktive Räume“ Synonyme! Die Preview gemeinsam mit den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern und Designerinnen und Designern zeigte, wie lebendig die Kunst- und Designszene in Krefeld ist. Rund 90 Exponate von über 50 Kunst- und Designschaffenden waren zu erleben.
In der Düsseldorfer Altstadt, in unmittelbarer Nähe der Kunsthalle und nicht weit entfernt von der Düsseldorfer Kunstakademie, wurde Kunstgeschichte geschrieben. Dr. Magdalena Broska war Zeitzeugin und konnte von dem bunten Treiben berichten. Joseph Beuys und Andy Warhol begegneten sich hier. Im Schmela-Haus besuchten wir in der Galerie Max Mayer die Ausstellung der amerikanischen Künstlerin J. Parker Valentine und bei Hans Mayer die Ausstellung von Anna Oppermann „Portrait Her S.“ Und der Ausklang in der Gaststätte “Ohme Jupp“ gehörte dann auch dazu.
Mit der Ausstellung „ON AIR. Der Klang des Materials in den 1950er bis 1970er Jahre“ beendeten wir für das Jahr 2022 den Reigen der Previews. Spannend war es, wie ab den 1950er Jahren Künstlerinnen und Künstler Geräusche, Töne, Signale, die Stille, das gesprochene Wort und Musikstücke als bildnerisches Material entdeckten. Bei dieser Ausstellung, die Frau Dr. Sylvia Martin kuratierte, weichen sich die Grenzen zwischen Kunst und Musik auf.
Sonia Delaunay gehört seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu den Pionierinnen der abstrakten Malerei. Gleichzeitig entwarf sie in großem Stil Musterstoffe für Mode und Innenausstattung mit internationalem Erfolg. Bei der Preview sahen wir dann auch die Kunst von Andrea Zittel mit ihren reduzierten, meist aus geometrischen Grundformen zusammengesetzten Arbeiten. Unsere Museumsdirektorin und Kuratorin der Ausstellung Katia Baudin führte uns gemeinsam mit der Co-Kuratorin Dr. Dorogova durch die Ausstellung Maison Sonia. Sonia Delaunay und das Atelier Simultané und die Kuratorin Juliane Duft durch die Ausstellung Andrea Zittel. Personal Patterns.
Die amerikanische Künstlerin Andrea Zittel verwandelte das Sommerhaus im Garten Esters in ein Gesamtkunstwerk. Im Sommer 2022 kam zu dem besonderen Interieur die künstlerische Erweiterung nach außen hinzu. Bei der Einweihung des zweiten Teils der Installation für das Gartenhaus am 2. Juni 2022 sprachen Frau Dr. Magdalena Broska für die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V., die diese Erweiterung unterstützt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Familie Melcher, förderten sowie die Direktorin der Kunstmuseen Krefeld, Frau Katia Baudin.
Bei dieser Ausstellung traf die kinetische Kunst der 1960er Jahre aus zwei Kontinenten aufeinander. Während Adolf Luther große Bekanntheit in Deutschland genießt, war dies die erste institutionelle Einzelausstellung des Franco-Argentiniers Julio Le Parc im deutschsprachigen Raum seit 1972. Bei der Preview für die Freunde führte die Museumsdirektorin und Kuratorin der Ausstellung, Frau Katia Baudin in Begleitung der Co-Kuratorin, Frau Dr. Magdalena Broska durch die Ausstellungen.
Mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kulturstiftung der Länder konnten die Freunde das Blaue Zimmer des Expressionisten Helmuth Macke für die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld erwerben. Dieses außergewöhnliche Objekt wurde dann im Rahmen der Veranstaltungsreihe KunstImPuls präsentiert.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Sammlungssatellit wurde das K+ im Kaiser Wilhelm Museum eröffnet. Bei der Preview für die Freunde erläuterte der österreichische Designer Robert Stadler das Konzept dieses multifunktionalen Raums.
Die Freundinnen und Freunde hatten die Gelegenheit, in der Galerie Schönewald Fine Arts die Ausstellung „Gerhard Richter – Aquarelle von 1977 bis 1997“ zu besichtigen. Paul Schönewald eröffnete 1992 seine erste Galerie in Krefeld. Nach einem weiteren Standort in Xanten zog er 2006 schließlich nach Düsseldorf Flingern um. Im Anschluss führte uns Bernd Lausberg durch seine Galerie und die Ausstellung „Light and Mind“.
Mit der ersten Gegenüberstellung der Werke von Joseph Beuys und Marcel Duchamp warfen die Kunstmuseen Krefeld im Beuys-Jubiläumsjahr einen neuen Blick auf zwei Protagonisten des 20. Jahrhundert, die beide den Begriff von Kunst radikal veränderten. Dieses Zusammenspiel der Künstler war neu und eine Premiere in Deutschland. Bei der Preview standen uns die Kuratorin Dr. Magdalena Holzhey gemeinsam mit den beiden Duchamp-Forscherinnen Dr. Kornelia Röder und Dr. Katharina Neuburger zusammen mit Thomas Janzen für die Führung zur Verfügung.
Der Verein der Museumsfreunde feiert im Jahr 2023 sein 40-jähriges Jubiläum. 1983 haben sich Bürgerinnen und Bürger aus Krefeld zusammenschlossen, um die Kunstmuseen Krefeld mit Engagement und Leidenschaft zu unterstützen. Die Hauptaufgabe der Freunde besteht seither im Erwerb von Kunst, um so die Museumssammlung zu erweitern und zu ergänzen.
Heute umfasst die Sammlung der Freunde rund 155 Werke aus allen Gattungen, ob Malerei, Skulptur, Video, Fotografie oder Grafik. Dieser beeindruckende Bestand spiegelt beispielhaft die Geschichte der westlichen Kunst, wie sie sich seit den späten 1960er Jahren bis heute entwickelt hat, und ergänzt die Sammlung der Stadt Krefeld auf ideale Weise. So tragen die Freunde wesentlich zum guten Ruf der Kunstmuseen Krefeld bei, der weit über die Region ausstrahlt.
In der Präsentation Freunde der Kunst. 40 Jahre sammeln ist mit rund 90 Werken ein großer Teil der Sammlung der Freunde vom 29. April bis zum 15. Oktober 2023 auf der zweiten Etage des Kaiser Wilhelm Museums zu sehen. Erwerbungen von Gerhard Richter und Sigmar Polke spiegeln den hohen Anspruch, mit dem die Freunde in ihrer Passion begonnen haben. Jüngste Neuankäufe wie die partizipatorische Installation der Künstler*innengruppe raumlaborberlin oder das Puppentheater von Eva Kot’átková stehen nun erstmals im Dialog mit älteren Beständen aus der Sammlung.
Weitere Werke aus der Sammlung der Freunde wie das Blaue Zimmer von Helmut Macke sind auf der ersten Etage vom Kaiser Wilhelm Museum im Rahmen der Dauerpräsentation Sammlung in Bewegung zu sehen.
Im Gartenbereich von Haus Esters haben eine Neonarbeit von Ludger Gerdes und eine ortsspezifische Installation für das Gartenhaus von Andrea Zittel dauerhaft ihren Platz gefunden.
Künstler und Künstlerinnen (Auswahl):
Carl Andre, Mamma Andersson, Imi Knoebel, Eva Kot’átková, Fabian Marcaccio, Bruce Nauman, Marcel Odenbach, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Norbert Prangenberg, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Martin Schwenk, Richard Serra, Alan Uglow, Sharon Ya‘ari und andere
Helmut Macke
Blaues Zimmer, 1925
mehrteilige Zimmereinrichtung, Bemalung
Kommodenschrank 200 × 135,5 × 62 cm
Bett 140 × 168 x 200 cm
Nachtschrank 67 × 64,6 × 40 cm
Kommode 120 × 95 x 59 cm
Spiegel 80 × 60 cm
Schminkkommode 70 × 124,5 × 47,5 cm
2 Stühle je 85 cm Höhe
Erworben 2021 mit Unterstützung des Landes NRW und der Kulturstiftung der Länder
FK 148 a-h
Foto: Kunstmuseen Krefeld / Dirk Rose
Ich stehe fest auf dem Boden, fernab des vorgesehenen Weges und schaue geradewegs auf die Szenerie.
Obwohl zwei Spots mich blenden, sehe ich genauer hin.
Ich sehe ein großes, verschachteltes Gebäude direkt vor mir. Davor ein Spielplatz. Zwei grelle Spots scheinen vom Dach des Gebäudes. Umliegend Bäume. Ich sehe keinen Menschen, kein Tier, kein Leben auf dem Spielplatz. Ich rieche blätternden Beton, plattes Gras – kein Ton.
Auch zwei geschlossene Sonnenschirme stehen da.
Die beiden Sonnenschirme sind weder fest zugeschnürt noch winterfest verpackt. Die Windstille lässt sie herunterhängen wie zwei fertig getanzte Ballkleider. Sie wachen.
Wem haben die großen Schirme Schatten gespendet?
Was ist passiert?
Wer hat das Licht angelassen?
Es ist nicht so verlassen, wie ich denke … jemand hat das Kabel für die Spots nach innen verlegt. Das funktioniert. Die Spots machen ihre Arbeit und leuchten, wofür sie vorgesehen sind.
Ist doch noch jemand da? Darf ich nähertreten? Können wir uns unterhalten?
Umwächst die umliegende Natur bald diesen Ort?
Liege ich richtig, dass im Hintergrund die Sonne aufgeht?
Ich ertrage die Einsamkeit schwer. Mir fallen keine Farben für das Bild ein. Ich schaue kurz weg.
Julia Timmer
Sharon Ya'ari ist ein israelischer Künstler, der vor allem für seine Fotografien bekannt ist. Die Fotografie Beit Ha'am, Nahalal, East View aus dem Jahr 2019 zeigt einen Teil der Landschaft um das Kibbuz-Dorf Nahalal in Israel, dem ältesten israelischen Moschaw, einer genossenschaftlich organisierten ländlichen Siedlung. Der deutschstämmige Architekt Richard Kauffmann plante Nahalal Anfang der 1920er Jahre. Das Kulturzentrum wurde somit exakt zur selben Zeit wie Haus Esters zwischen 1928 und 1930 erbaut. Im Haus Esters hatte Sharon Ya’ari im Jahr 2020 seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Die Fotografie zeigt ein seit langem unbenutztes Gebäude, dessen Inneres hermetisch abgeriegelt, teilweise sogar zugemauert ist. Im Vordergrund sind dennoch Spuren von Leben sichtbar sind. Die Sonnenschirme, der Spielplatz und die Dachscheinwerfer scheinen intakt und scheinen noch in Gebrauch. Die klare und scharfe Qualität der Fotografie sowie das Format verstärken den Kontrast zwischen Zeitlosigkeit und Gegenwart, Verfall und Lebendigkeit, Kollektiv und Individuum, der Ya’aris Arbeiten insgesamt eigen ist. Licht und Schatten auf Ya’aris Fotografie modellieren die urbane Skulptur zu einer nahezu abstrakten Komposition.
„Das Hartfaserbild gehört in unsere Sammlung“. In der Diskussion um die Ankäufe für unseren Förderkreis im Jahr 2015 stieß mein Engagement für dieses Kunstwerk von dem Düsseldorfer Künstler und ehemaligen Beuys-Schüler Imi Knoebel keineswegs auf Zustimmung. Ein rechteckiges Objekt aus dem spröden Alltagsmaterial Hartfaser, in der unscheinbaren Nichtfarbe Braun, das hier als Bild deklariert wird, irritiert und provoziert. Es stellt den traditionellen Bildbegriff der Malerei fundamental in Frage. Entstanden ist es im Jahr 1968, dem Jahr des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Revolte, wo in der Beuys-Klasse an der Düsseldorfer Kunstakademie die Ideen des erweiterten Kunstbegriffs entwickelt wurden.
ZUALLERERST: Dies ist nicht mein Lieblingsbild!
ABER VIEL WICHTIGER: Die Ausstellung damals ist haften geblieben!
2012 im Haus Esters: Some USA Stories von Fabian Marcaccio. Es ging um Massensuizid, Schülermorde, Massaker etc. in der jüngsten Geschichte der USA.
Keine Bilder auf feinem Leinen und fein gepinselt. Nein! Grobe Netze aus Seilen, darauf aus Tuben gequetschte Farbstränge. Pastös wäre heftigst untertrieben. Eher dreidimensionale, monumentale Gemälde, fast schon Skulpturen. Die Strukturen so grob, brutal und verwirrend, dass erst in der räumlichen Distanz zum Bild das Erkennen beginnt. Personen. Liegend. Tot?
Die Ausstellung damals hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Atem verschlagen. Und das auch wegen des Gestanks nach Farbe, Kunststoff, Öl, Silikon, der alle Räume durchzog. Sinneseindrücke zwischen Igitt und Faszination.
Wie gesagt: kein Lieblingsbild, aber die Ausstellung ist haften geblieben.
Herrlich!
Eine melancholische Stimmung liegt über dem Bild.
Keine Bewegung im Fluss. Es scheint alles stillzustehen.
Die alte Frau stoppt das Boot kurz vor dem Ufer.
Sie blickt zurück, sieht sich als junge Frau und fragt sich:
War dies mein ganzes Leben?
HERE SPOOKS MY WHOLE LIFE = war das ganze Leben nur ein Spuk?
Sie will noch nicht Ankommen am Ende des Lebens.
Kann ich noch weiterfahren auf dem Fluss des Lebens?
Ulla und Eberhard Adelmann
Als Karin „Mamma“ Andersson 2011 in Krefeld war wegen der Ausstellungseröffnung ihre Ausstellung Dog Days in Haus Esters, hatte ich das Vergnügen sie kennen zu lernen. Bei der Preview des Vereins Freunde der Kunstmuseen Krefeld wurden wir einander vorgestellt, und sie erzählte mir, dass sie gerne die Insel Hombroich besuchen möchte. Ich hatte Zeit und einen Volvo, und so kam es, dass wir am nächsten Tag zusammen mit ihrem Sohn bei schönstem Herbstwetter einen Ausflug dorthin machten.
Von ihren Arbeiten hatte ich bis dahin nur eine Abbildung in einer Zeitschrift gesehen, aber die Begeisterung des damaligen Direktors, Martin Hentschel, war ansteckend und gut nachvollziehbar. Mamma Andersson hat eine besondere Art der Farbbehandlung, als ob sie völlig frei ist von technischen Sorgen. Sie mischt Öl mit Aquarellfarben, so wie in diesem Bild, sie malt auf unpräparierten Sperrholzplatten, manchmal mit der Sprühdose. Und dabei ist alles augenscheinlich sehr direkt und frisch, fast sorglos. Dabei sind ihre Motive und die Stimmungen, die sie erzeugt, alles andere als sorglos. Diese Bild z.B. hat eine Schwermut inne, die auch noch verstärkt wird durch den Titel Here Spooks My Whole Life. All diese Eindrücke lassen sich natürlich nur am Originalbild optimal ablesen, und deswegen freut es mich sehr, dass die Freunde der Kunstmuseen Krefeld dieses wunderbare Bild gekauft haben.
Standard Gold von Alan Uglow gefällt mir. Es besticht durch seine minimalistische Klarheit und Transparenz. Der Bildsprache des Kunstwerkes entsprechend, gebe ich meine Eindrücke und Empfindungen durch folgende Wortkombinationen wieder:
– Formen und Farben sind auf das Wesentliche reduziert
– die Bildsprache ist einfach und klar
– das Werk wirkt streng und zugleich harmonisch
– nichts Überflüssiges stört die Harmonie und die Ruhe, die das Kunstwerk ausstrahlt
– durch die goldene Farbe wirkt das Kunstwerk edel, wertig und stetig
– dass es nicht hängt, sondern an die Wand gelehnt, auf dem Boden steht, gibt dem Kunstwerk Flexibilität, Spannung und etwas Vorläufiges.
– das Kunstwerk lässt viel Platz und Raum für Interpretationen und Empfindungen des Betrachters
– es wirkt nicht aufdringlich und vereinnahmt den Betrachter nicht
– es überfordert ihn nicht
Alles ist aufstrebend und nach vorne gerichtet. Was steht hier eigentlich im Zentrum? Das Buch an sich nicht mehr – wohl aber die Weiterungen, die das gesammelte Wissen eröffnet. Alles ist licht. In der architektonischen Sprache des industriellen Zeitalters wirkt dieser Lesesaal wie ein Bahnhof, von dem aus die Welt zu sich selbst aufbricht. Der Blick wird geführt wie in einem Tunnel – dadurch entsteht Dynamik. Sainte-Geneviève geht zurück auf ein altehrwürdiges Kloster. Erinnern die Tischreihen nicht an das Refektorium?! Konsum: einst Speise und Trank für den Leib, heute Nahrung für den Geist. In der Linse der Fotografin münden Gestern und Heute, Fundament und Überbau, Religiöses und Weltliches in eine optimistische, fast kompromisslose Perspektive, in der es nur das „Vorwärts“ gibt.
Meine Familie ist seit zwei Generationen mit Familie Dr. Wolfgang Hock befreundet. Wolfgang Hock war Kunstsammler und später auch viele Jahre Vorsitzender des Kunstvereins Krefeld. Schon als Kind begegnete mir ungewöhnliche Kunst im Hause Hock – unter anderem lagen auf dem Boden rechteckige Marmorplatten von Carl Andre (sehr ungewöhnlich, da er ja in erster Linie mit Metallplatten arbeitete). Ich wusste nicht, was das bedeuten soll, fand es aber interessant. Später lernte ich mehr über die Minimalisten, die mich auch heute noch begeistern. Natürlich stieß ich immer wieder auf Arbeiten von Carl Andre.
Eine tiefschwarze, blockhafte Fläche – kein attraktives Sujet? Oder doch? Unser Auge sieht in der Dunkelheit nichts oder wenig. Nachtaktive Tiere sehen vieles, und so ermahnt mich eine schwarze Fläche zum Respekt vor anderen Lebewesen und ihren abweichenden, aber großartigen Fähigkeiten.
Werwölfe, Vampire und Dracula vertragen kein Licht. Dunkelheit ist für uns häufig bedrohlich. Aber ohne Dunkelheit kein Nachtleben — um ein Positivum zu nennen. Und darüberhinaus: Wie vielfältig sind die Nacht, das Dunkle und das Schwarze? Sie sind zugleich Orte der Entspannung, der Begegnung, der Kreativität und der Ruhe.
Insofern ist Richard Serra‘s Finkle Forge für mich eine Hommage an die Dunkelheit und was sie ermöglicht.
Die Graphik Freundinnen I ist das erste graphische Blatt, das Sigmar Polke als autonome Edition hergestellt hatte. Mit diesem Motiv befinden wir uns direkt mitten drin in der europäischen, hier deutschen Version der Pop Art-Bewegung, die in den USA sowohl an der East wie auch an der West Coast sich zu Beginn der 1960er Jahre entwickelt hatte und die wie ein innovativer Sturm über die europäische Kunstszene eingebrochen war. Mit den deutschen Künstlern Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter fand sich eine deutsche Variante der Pop Art-Bewegung: Bild- und Graphikmotive wurden aus einem Fundus trivialer Ästhetik, wie Zeitungsbildvorlagen, Tapeten, Gebrauchsplakaten, Zeitungsvorlagen etc. geschöpft, weniger farbenfroh als bei den amerikanischen Kollegen, dabei durchaus hintergründig mit Satire und Sarkasmus gewürzt. Das Blatt Freundinnen I war ursprünglich eine Bildvorlage aus einer Zeitung, die Sigmar Polke stark vergrößerte, wobei hier die feine Rasterung des ehemaligen Zeitungsbildes zu einem groben Raster des neuen Bildes führte. Es entsteht durch Vergrößerung und Herauslösen aus einem ursprünglichen Zusammenhang ein neues autonomes Bild, das die damalige Werbung und Trivialästhetik ironisch zitiert. Die Nennung „I“ im Titel Freundinnen I bedeutet, dass es eine weitere Variante gleichen Motives gibt, nämlich die Arbeit Freundinnen II, motivgleich, allerdings in einer Auflage von 25 Exemplaren jeweils individuell vom Künstler mit sparsam gesetzten farblichen Akzenten handübermalt.
Mich berührt die Arbeit des belgischen Malers Luc Tuymans, weil er es schafft, mit seinem Werk mein Kunstverständnis und meine Leidenschaft für die bildende Kunst zu verbildlichen. Ausgelöst wurde dies für mich in der 2004 im K21 in Düsseldorf gezeigten Retrospektive, die vorher in der Tate Modern in London haltmachte.
Seine Traumbildern ähnlichen Arbeiten faszinieren, berühren und lassen durch ihre subtile Umsetzung vor allem Fragen offen, sie erklären nicht. Dabei verwendet er kritisch politische und gesellschaftskritische Sujets.
Ein Porträt, das keines ist, zumindest im klassischen Sinne.
Eine Person (Betty), die man anhand ihrer Kleidung, Statur und Frisur wiedererkennen könnte. Besonders denjenigen, die sie kennen, mag sie vertraut erscheinen, aber es bleibt eine Unsicherheit trotz des auffallenden Kleidungsstücks und der Linie der Kinnpartie.
Jedes Detail ist erkennbar, jede Haarsträhne, jede Blüte auf dem Jackett.
Der Blick zurück oder in die Ferne scheint ungeplant. Als ob im Moment der Aufnahme außerhalb des Bildes hinter dem Motiv etwas plötzlich und überraschend stattfindet, welches das geplante Arrangement in dem Moment stört, als der Fotograf auf den Auslöser gedrückt hat.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich dieses Bild als das überraschendste in der Sammlung für mich ausgewählt habe, da mir das Sujet zunächst zu belanglos erschien. Zumal in der Sammlung jede Menge Mobiliar und angewandte Kunst vorhanden sind, die mir persönlich näher liegen könnten.
Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. sind der Freundeskreis und Förderverein der Kunstmuseen Krefeld. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Museum ideell und finanziell bei seinen vielseitigen Aktivitäten zur Seite zu stehen und das Museum bei Neuankäufen, Ausstellungen, Restaurierungsmaßnahmen, pädagogischen Projekten und Publikationen zu unterstützen.
Vorstand
Dr. Dieter Porschen, Vorsitzender
Dr. Magdalena Broska, Stellvertretende Vorsitzende
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