Vergangene ausstellung

Show & Tell
Grafik Aus Den Kunstmuseen Krefeld
Haus Esters, Haus Lange

Die grafische Sammlung der Kunstmuseen Krefeld umfasst einen Bestand von rund 12.000 Zeichnungen, druckgrafischen Blättern, Mappenwerken und Künstlerbüchern. Die Ausstellung Show & Tell. Grafik aus den Kunstmuseen Krefeld beschränkt sich erstmals nicht auf eine bestimmte zeitliche Periode oder Technik. Einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart spannend, zeigt sie exemplarisch den Reichtum der grafischen Bestände und leistet einen Beitrag zum neu erwachten Interesse an den grafischen Medien.

Die Werkauswahl folgt chronologischen Linien, die immer wieder durch thematische Bezüge aufgebrochen werden. Der Fokus der ausgewählten Werke liegt dabei vorrangig auf Künstlern und Künstlerinnen, welche die spezifischen Möglichkeiten und Eigenschaften von Zeichnung und Druckgrafik in besonderer Weise genutzt haben. Die Ästhetik japanischer Farbholzschnitte und Färbeschablonen lässt sich über den Jugendstil bis zu Henri Matisse Pochoirdrucken verfolgen. Max Klingers druckgrafische Visionen finden ihr Echo in apokalyptischen Zeichnungen der Nachkriegszeit. Die Linie wird als sensibles Instrument der Formulierung konkreter wie auch utopischer Raumvorstellungen erfahrbar, etwa in Blättern von Constant, Richard Long und Bruce Nauman. Zeitgenössische Künstler wie Christian Boltanski und Luc Tuymans greifen alte Drucktechniken mit einer spezifisch inhaltlichen Wendung auf. Grafiken von Richard Hamilton, Robert Rauschenberg, Sigmar Polke, Andy Warhol und anderen führen die Relevanz der gestalterischen und gesellschaftlichen Veränderungen durch die medialen Entwicklungen seit den 1960er Jahren vor Augen. Die Holzschnitte von László Moholy-Nagy aus den 1920er Jahren und die um 1990 entstandenen Sonnenlichtarbeiten von Ernst Caramelle bilden zwei zeitliche Pole einer Auseinandersetzung mit konstruktiven Gestaltungsprinzipien. Diese wenigen Beispiele können bereits eine Vorstellung davon vermitteln, wie sich gerade in den so ungemein produktiven und beredten Arbeiten auf Papier vielfältige Erzählungen fortspinnen lassen.

Begleitend erscheint ein Katalog.