Vergangene ausstellung

Christian Falsnaes
Force
Kaiser Wilhelm Museum

Der dänische Künstler Christian Falsnaes (*1980 Kopenhagen) fesselt mit seinen Performances und multimedialen Installationen ein internationales Publikum. In der Ausstellung FORCE führt der Künstler insgesamt acht Arbeiten zu einer beeindruckenden Inszenierung zusammen.

Der Titel FORCE weist bereits auf zentrale Aspekte der interaktiven Arbeiten von Christian Falsnaes hin: Kraft, Macht, Energie und Gewalt. Falsnaes lotet das Machtverhältnis zwischen Künstler und Publikum immer wieder neu aus. Er stößt gruppendynamische Prozesse an, motiviert Menschen zu ritualen Handlungen, konfrontiert aber auch den Einzelnen mit seinen Emotionen, Reflexen und Instinkten. Der interaktiven Praxis gibt der Künstler dabei in installativen Inszenierungen, in filmischen Erzählungen oder auch in Fotografien und Bildcollagen eine ästhetische Präsenz.

Jedes der acht Werke steht für ein anderes Modell des Zusammenspiels zwischen dem Künstler Falsnaes und seinem Publikum. So berichten Bildcollagen aus zerschnittenen Kleidungsstücken über eine vergangene Performance, bei der Falsnaes dazu aufforderte, ihm, seiner Galerist wie auch einem Sammlerehepaar die Kleidung stückweise und vollständig vom Leib zu schneiden. Die Arbeit Available gibt den Besuchern des Kaiser Wilhelm Museums die Möglichkeit, mit dem Künstler zu sprechen. Über ein Telefon erhalten sie von Falsnaes Anweisungen, wie sie sich in den Ausstellungsräumen bewegen, was sie tun sollen. Während der Ausstellung FORCE ist das Kaiser Wilhelm Museum ein Ort, an dem vor allem kommunikative Prozesse im Fokus stehen.

Für seine erste groß angelegte Einzelausstellung hat der Künstler gleich zwei neue Arbeiten realisiert. Die Arbeit Force, der die Ausstellung ihren Titel verdankt, gibt eine bildhafte Inszenierung vor, in der die Besucher Kostüme tragen und Anweisungen befolgen, so dass sie ihre Identität vollständig aufgeben. Die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld gab den Anstoß für das zweite neue Werk Icon. Ikonen der männlich dominierten Nachkriegsmoderne – Werke von Lucio Fontana, Yves Klein, Palermo oder Franz Erhard Walther – werden zum Ausgangspunkt für zwei aufeinander folgende Performances, bei denen Christian Falsnaes mit den Museumsbesuchern interagiert. Die Performances werden Teil einer neuen filmischen wie auch fotografischen Arbeit.

Christian Falsnaes, ICON, 2018, Standbild
Christian Falsnaes, ICON, 2018, Standbild