Das Museum ist ein Ort der Dinge. Seit 1897 sammeln die Kunstmuseen Krefeld Werke aus ihren Ausstellungen und Projekten. Heute bietet die umfangreiche Sammlung mit über 20.000 Werken ein außergewöhnlich großes, buntes Angebot. Dynamik und Reichtum der Krefelder Sammlung zeigen sich in einem neuen Konzept für die dauerhafte Sammlungspräsentation: Das erste Obergeschoss des Kaiser Wilhelm Museums ist Schauplatz von 15 multiperspektivischen Inszenierungen, die die Vielfalt der Bestände spiegeln und die Möglichkeit bieten, mehrmals im Jahr einzelne Räume zu spezifischen Themen einzurichten. Immer wieder werden die Kunstmuseen Krefeld flexibel auf Aktualität und Neuerwerbungen reagieren.
Künstler*innen (Auswahl):
Thorvald Bindesböll, Heinrich Campendonk, Max Ernst, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Yves Klein, Gaston La Touche, Sol LeWitt, Heinrich Nauen, Helmuth Macke, Claude Monet, Pablo Picasso, Karl Schmidt-Rottluff, Moritz von Schwind, Jacopo Sansovino, Carl Spitzweg, Thomas Struth
Sammlung in Bewegung zeigt ausgewählte Bestände dauerhaft auf der ersten Etage des Kaiser Wilhelm Museums. Dabei verwandeln sich die Dinge ständig durch wechselnde Inszenierungen. Verborgene Sinnschichten - Symbolik, zeitlicher Hintergrund, Materialität, Herstellung, Gebrauch, Herkunft und Migration - werden aufgedeckt und neu kontextualisiert. Die Aura des Originals, die vergangene Zeiten spürbar werden lässt, verbindet sich mit aktuellen Fragestellungen und heutiger historischer Kenntnis. Durch das Zusammentreffen von bildender und angewandter Kunst, von unterschiedlichen Gattungen wie Skulptur und Fotografie, Design und Kunstobjekt erfährt die Sammlung darüber hinaus eine lebendige interdisziplinäre Öffnung. Die Museumsgeschichte wie auch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, der Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. und der Heinz und Marianne Ebers-Stiftung bilden in den Erzählungen den großen Rahmen für die Entwicklung der Sammlung.
Insgesamt reihen sich 15 verschiedene, eigenwillige Geschichten in den 15 Räumen der Etage aneinander - ohne dabei eine Chronologie zu verfolgen. Immer wieder sorgen Szenenwechsel in einzelnen Schauräumen für Bewegung in dieser permanenten Sammlungsschau. Dann präsentieren sich vertraute Werke in neuen Kontexten, oder Dinge werden gezeigt, die schon lange in den Depots des Museums auf ihren öffentlichen Auftritt gewartet haben. Impulsgeber für das Format 15 Räume 15 Geschichten waren die sogenannten "Stilräume", mit denen um 1900 das Konzept Museum neu justiert wurde. Auch Friedrich Deneken, erster Direktor des Kaiser Wilhelm Museums, hat Möbel, Gemälde, Gebrauchsgegenstände einer Epoche in einem Raum zusammengeführt, um die einheitliche, dichte Atmosphäre eines Zeitstils wie der Renaissance oder dem Barock erfahrbar zu machen. Heute bestimmt nicht eine Periode einen Raum, sondern die multiperspektivischen Möglichkeiten der einzelnen Dinge.
Sammlung in Bewegung führt eine dauerhafte und zugleich mobile Präsenz der Sammlung in einem Konzept zusammen. Sie spiegelt damit die Vielfalt des Bestandes, zeigt unterschiedliche Bedeutungsebenen auf und macht Highlights wie auch besondere Konvolute gleichermaßen zugänglich.